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Artikel „Wyneken, Christian“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wyneken,_Christian&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 12:48 Uhr UTC)
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Wyneken: Christian W., königlich hannoverscher Generallieutenant, der Sohn eines kurfürstlich braunschweig-lüneburgischen Officiers, am 14. August 1783 zu Rüstje bei Harsefeld im Bremenschen geboren, trat 1798 in den heimathlichen Militärdienst und wurde 1802 zum Fähnrich (unterster Officiersgrad) im 8. Infanterieregimente befördert. Nachdem im nächstfolgenden Jahre die kurhannoversche Armee in Gemäßheit der am 5. Juli abgeschlossenen Elbconvention aufgelöst war, ging W. nach England, wo die englisch-deutsche Legion gebildet wurde, ward im 1. leichten Bataillone derselben als Lieutenant angestellt und 1811 zum Capitän befördert und nahm an den Unternehmungen und Feldzügen, denen das Bataillon beiwohnte, mit ganz besonderer Auszeichnung theil. 1805/6 befand er sich bei der Expedition nach Hannover, 1807 und 1808 bei denen nach der Ostsee, 1808/9 focht er unter Sir John Moore in Spanien, 1809 unter Lord Chatham auf der Insel Walcheren, 1811 bis 1813 unter dem Herzoge v. Wellington von neuem auf der pyrenäischen Halbinsel und alsdann im südlichen Frankreich sowie 1815 in den Niederlanden. Seine Umsicht, Tapferkeit und Entschlossenheit werden bei vielen Gelegenheiten rühmend erwähnt; bei Tolosa, vor Bayonne und in der Schlacht von Waterloo wurde er verwundet. Nach Auflösung der Legion zu Anfang des Jahres 1816 ward er, inzwischen zum Major befördert, in der hannoverschen Armee angestellt, gehörte zunächst dem in der Hauptstadt garnisonirenden Gardejäger-Bataillone an, wurde 1829 an die Spitze des Landdragonercorps berufen, welches damals einer kräftigen Leitung bedurfte, trat 1838, als König Ernst August zu Hannover ein Leibregiment errichtete, als Commandeur desselben in die Infanterie zurück und wurde 1846 zum Brigadecommandeur in Lüneburg ernannt. Im J. 1848 wurde er mit einer aus allen Waffengattungen zusammengesetzten, 6000 Mann starken Brigade der in Frankfurt a. M. tagenden Centralgewalt zur Verfügung gestellt und während des Winters 1848/9 verwendet, um in den thüringischen Fürstenthümern Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Von hier wurde er nach Schleswig-Holstein gesandt, um an dem zweiten Kriege Deutschlands gegen Dänemark theilzunehmen. Hier befehligte er selbständig in dem am 6. April gelieferten, mit dem Rückzuge seiner Truppen endenden Gefechte bei Ulderup; der Rest des Feldzuges verlief für ihn ziemlich thatenlos. In die Heimath zurückgekehrt, übernahm er das Commando der 2. Infanteriedivision zu Verden, wo er, 1852 zum Generallieutenant aufgerückt, am 10. September 1853 gestorben ist.

Gleichzeitig mit Christian W. dienten als Infanteriehauptleute in der Legion sein Bruder Friedrich W., gestorben als königlich hannoverscher Generallieutenant a. D. zu Celle am 10. December 1871, und sein Vetter Claus W., der Vater des nachstehend genannten Majors Claus W., gestorben zu Hannover am 18. October 1818 als königlich hannoverscher Hauptmann.

H. Dehnel, Erinnerungen deutscher Officiere in britischen Diensten aus den Kriegsjahren 1805 bis 1816, Hannover 1864, S. 172.