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Artikel „Wolf, Ernst Wilhelm“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 728–729, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wolf,_Ernst_Wilhelm&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:03 Uhr UTC)
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Wolf: Ernst Wilhelm W. (Wolff), ein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts beliebter Componist, geboren 1735 zu Großbehrungen bei Gotha, † am 7. December 1792 in Weimar. Er besuchte die Gymnasien zu Eisenach, dann das in Gotha, darauf 1755 die Universität in Jena, wo er aber mehr die Musik als seine Wissenschaft pflegte, auch wurde ihm dort die Direction des Collegium musicum übertragen, in der er nun besonders seine Compositionsversuche zur Aufführung bringen konnte. Von Jena ging er nach [729] Leipzig und kam 1761 als Concertmeister nach Weimar, wo er 1768 den Capellmeisterposten erhielt und sowol an Gesangs- wie Instrumentalcompositionen eine Unmenge schuf, die von den Zeitgenossen mit Bewunderung aufgenommen wurden. Gerber im alten Lexikon (1790) nennt seine Compositionen classisch. Fleiß kann man ihm nicht absprechen, denn neben seinen Amtspflichten fand er noch Zeit zu litterarischen Ergüssen und theoretischen Lehrbüchern (1788), schrieb drei Passionsmusiken, geistliche und Festcantaten, Motetten und Arien, gegen 21 Operetten, Opern und Singspiele, von denen einige, wie „Die Dorfdeputirten“, „Das Gärtnermädchen“ und „Die treuen Köhler“ eine Verbreitung über ganz Deutschland erfuhren. Zahlreich sind die Instrumentalwerke, die in Clavierconcerten, Claviersonaten mit und ohne Begleitung, Sinfonien u. a. Kammermusik bestehen, die zum größten Theile im Druck erschienen und von denen sich Exemplare in der kgl. Bibliothek zu Berlin, der kgl. Musikaliensammlung in Dresden und der Hof- und Staatsbibliothek in München befinden. Die allgemeine Verehrung die er genoß zeigt sich auch in den zahlreichen Biographien, die gleich nach seinem Tode erschienen, wie in Schlichtegroll’s Nekrologen Bd. 2, 1792, Reichardt im Berliner Archiv 1795 und in Koch’s Journale der Tonkunst S. 243.