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Artikel „Witt, Johann von“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 579, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Witt,_Johann_von&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 05:58 Uhr UTC)
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Witt: Johann v. W., Sänger, wurde am 7. September 1843, nach Andern 1847, zu Prag geboren. Er hieß eigentlich Filek Edler von Wittinghausen und war der Sohn eines höheren kaiserlich österreichischen Staatsbeamten. Er erwählte die militärische Laufbahn, trat mit achtzehn Jahren in ein kaiserliches Infanterieregiment ein und kam im J. 1865 nach Verona in Garnison. Hier entdeckte er seine Stimme und quittirte im J. 1867 den Dienst, um sich in Wien bei Uffmann zum Sänger ausbilden zu lassen. Seinen ersten Versuch auf der Bühne machte er am ständischen Theater zu Graz. Bald darauf wurde er als Heldentenor nach Dresden engagirt, von wo er im J. 1877 nach Schwerin kam, wo er zum großherzoglich mecklenburgischen Kammersänger ernannt wurde. Zahlreiche Gastspiele an verschiedenen deutschen Hofbühnen machte seinen Namen mit der Zeit weit bekannt. Im J. 1885 ließ er sich zu einer amerikanischen Tournée unter glänzenden Bedingungen verleiten, die seine Gesundheit jedoch arg schädigte. Heimgekehrt, sah er sich zu einer Operation in der Klinik des Professors Bergmann in Berlin genöthigt. Sie blieb ohne den gewünschten Erfolg, er starb in Berlin am 17. September 1887 und wurde am 21. September in Dresden beigesetzt. W. war ein ungemein vielseitiger Sänger und gleich ausgezeichnet in der Oper, im Oratorium und als Liedersänger. „Sein Repertoire umfaßte alle großen Tenorpartien der deutschen, italienischen und französischen Oper, und mit dem Schmelz seiner Stimme brachte er in elegischen Partien eine hinreißende Wirkung hervor.“

Vgl. Wurzbach LVII, 149, 150. – Deutscher Bühnen-Almanach. Hrgg. von Th. Entsch. Berlin 1888. LII, 277. – Ernst Gettke’s Bühnen-Almanach. Leipzig 1888. VI, 122.