ADB:Windisch-Graetz, Gottlieb Amadeus Graf

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Artikel „Windisch-Graetz, Gottlieb Amadeus“ von Hans von Zwiedineck-Südenhorst in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 43 (1898), S. 416, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Windisch-Graetz,_Gottlieb_Amadeus_Graf&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 03:14 Uhr UTC)
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Windisch-Graetz: Freiherr und Reichsgraf Gottlieb Amadeus W., österreichischer Staatsmann, geboren am 13. März 1630 zu Regensburg, bekleidete schon mit 28 Jahren die Stelle eines Reichshofrathes in der evangelischen Curie dieses Gerichtshofes und wurde wiederholt als Gesandter in außerordentlichen Missionen verwendet, so 1663–1664 in Schweden, 1661 an den italienischen Höfen, 1670 in Frankreich, 1673–1674 in Braunschweig und Dänemark, 1674 in Hamburg, 1691–1693 im Haag. Von 1683–1688 wirkte er, gleichzeitig mit den Bischöfen von Eichstädt und Passau, als Principal-Commissär am Reichstage zu Regensburg, konnte dort jedoch die ihm gebührende Stellung nicht einnehmen, weil von einzelnen Reichsständen seine Befähigung zu diesem Amte, welches nur einem Reichsstande übertragen werden sollte, bestritten wurde. Er war 1682 zur katholischen Kirche übergetreten und hatte, nachdem ihm mit Diplom vom 2. August, ohne Bezug auf das Diplom von 1557 der Grafentitel verliehen worden war, seine Aufnahme in das Wetterauische Grafen-Collegium erwirkt, erlangte 1684 auch Sitz und Stimme auf der Grafenbank; da er aber nicht in die Lage kam, sich eine reichsunmittelbare Herrschaft zu erwerben, so konnte seine Reichsstandsschaft bezweifelt werden. Am Hofe Ludwig’s XIV. hat er sich durch energisches Auftreten Geltung zu verschaffen gewußt, Madame de Sevigné widmet seiner Persönlichkeit in ihren Briefen und Memoiren anerkennende Worte. Ueber seine diplomatische Thätigkeit in Holland handelt die Schrift „Les négotiations de Windisch-Graetz“. Gottlieb Amadeus, der als Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft auch poetisch thätig war und einen (ungedruckten) Sammelband von Zeitgedichten und Sonetten hinterlassen hat, starb zu Wien am 25. December 1695.

Das Tachauer Archiv enthält zahlreiche, noch unbenutzte Acten und Correspondenzen über seine Gesandtschaften. – v. Wurzbach, Biogr. Lex., 57 Bd.