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Artikel „Wiho, Bischof von Osnabrück“ von Friedrich Philippi in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 42 (1897), S. 472, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wiho&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 11:13 Uhr UTC)
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Wiho, erster Bischof von Osnabrück, † 803. Man weiß von ihm weiter nichts mit Bestimmtheit, als sein Todesjahr und daß er von Geburt ein Friese war, wird ihn jedoch als den Organisator des Kirchenwesens in seiner Diöcese, welche allerdings ursprünglich wahrscheinlich zunächst nur den südlichen Theil des späteren Sprengels umfaßte, zu betrachten haben.

Aeltere Gelehrte und noch neuerdings F. Jostes haben ihn als mythische Person auffassen zu sollen geglaubt, und zwar wol hauptsächlich deshalb, weil seiner einerseits in den unechten Osnabrücker Kaiserurkunden Erwähnung geschieht, und weil andererseits die Quellen, auf Grund deren der Osnabrücker Chronist Ertman sein Todesjahr und die Nachricht über seine Herkunft mittheilt, nicht erkannt waren. Ertman hat aber diese Angaben der mit annalistischen Randbemerkungen versehenen Osnabrücker Ostertafel bezw. aller Wahrscheinlichkeit nach einem leoninischen Verse entnommen. Beides ist also durch gute, weil vermuthlich gleichzeitige Quellen bezeugt. Ob der Name jedoch richtig überliefert ist, muß zweifelhaft erscheinen, weil er in dieser Form anderweitig nicht wieder vorkommt. Man könnte annehmen, daß er durch einen auch sonst oft nachweisbaren Lesefehler aus Wizo, der Koseform einer der vorne mit Widu zusammengesetzten Namen verdorben sei. Erst wenn die Pseudo-Originale der ältesten Osnabrücker Kaiserurkunden wieder zu Tage treten sollten, wird diese Frage zur Entscheidung gebracht werden können.

F. Philippi, Osnab. Urk.-Buch I, Nr. 1 u. 4. Vgl. Historisches Jahrbuch der Görres-Gesellschaft XV, S. 111 ff. u. 942 ff.