ADB:Weitenweber, Wilhelm Rudolf

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Artikel „Weitenweber, Wilhelm Rudolf“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 622–623, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Weitenweber,_Wilhelm_Rudolf&oldid=- (Version vom 14. Oktober 2024, 15:17 Uhr UTC)
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Weitenweber: Wilhelm Rudolf W., Arzt in Prag und daselbst am 1. October 1804 geboren, studirte seit 1823 in seiner Vaterstadt, sowie in Wien [623] und erlangte 1830 in Prag mit der Inauguraldissertation „Synopsis nosologica febrium et phlegmatiarum juxta Swediauri Ἰατριϰὴν disposita“ die Doctorwürde. Nachdem er darauf drei Jahre lang als Stadtphysicus in Elbogen thätig gewesen war, nahm er seinen ständigen Wohnsitz wiederum in seiner Vaterstadt und verblieb hier, fortgesetzt praktisch wie schriftstellerisch beschäftigt, bis zu seinem am 1. April 1870 erfolgten Tode. Weitenweber’s Arbeiten betreffen hauptsächlich die Entwicklung der Medicin in seiner Vaterstadt, um deren genauere Kenntniß er sich hochverdient gemacht hat. Außer einer Monographie: „Der arabische Kaffee, in naturhistorischer, diätetischer und medicinischer Hinsicht geschildert“ (Prag 1835; 2. Aufl. 1837) und einer von W. 1837 begründeten Zeitschrift „Beiträge zur gesammten Natur- und Heilwissenschaft“ (5 Bde. bis 1840), deren Fortsetzung als „Neue Beiträge zur Medicin und Chirurgie“ (1841–42) erschien, verfaßte W. mit Benutzung amtlicher Quellen: „Die medicinischen Anstalten Prags nach ihren gegenwärtigen Zuständen geschildert“ (Prag 1845), ferner eine Anzahl biographisch-historischer Schriften, darunter über J. Theobald Held (1847), Jos. Karl Ed. Hofer (1848), zu den 50jährigen Doctorjubiläen von H. Jeitteles (1850) und Jos. Donbalik (1851), außerdem: „Mittheilungen über die Pest zu Prag in den Jahren 1713–14“ (1852); „Ueber des Marsilius Ficinus Werk: de vita studiosorum“ (1851), sowie eine Reihe von Journalaufsätzen in Baßler’s Gesundheitszeitung, österreichisch-medicinischen Jahrbüchern, in der Prager Vierteljahrsschrift, in der naturwissenschaftlichen Zeitschrift „Lotos“, deren Mitbegründer er war, in den Verhandlungen der königlich böhmischen Gesellschaft, darunter zahlreiche Biographieen hervorragender Böhmen, einen Aufsatz: „Ueber die Schicksale und Verhältnisse der Acad. Leop. Carol. Nat. Cur.“ (1852) und „Historische Notizen“ über die genannte Akademie. – Nicht unerwähnt bleibe, daß W. mehrere Jahre lang Historiograph der Prager medicinischen Facultät war.

Biogr. Lex. VI, 229.