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Artikel „Warrens, Rosa“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 181, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Warrens,_Rosa&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 19:12 Uhr UTC)
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Band 41 (1896), S. 181 (Quelle).
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Warrens: Rosa W., eine treffliche Uebersetzerin nordischer Volkslieder, wurde am 24. Februar 1821 zu Karlskrona in Schweden geboren und kam schon im 5. Jahre mit ihren Eltern nach Hamburg, wo sie auch bis zu dem Tode ihres Vaters ihren Wohnsitz beibehalten hat. Ohne je eine öffentliche Schule besucht und einen geregelten Unterricht empfangen zu haben, eignete sie sich doch ein umfassendes Wissen an und war besonders bemüht, ihr poetisches Talent mehr und mehr auszubilden. Mit besonderer Vorliebe vertiefte sie sich in den nordischen Sagenkreis und versuchte, die Volkslieder desselben im Versmaß des Originals wiederzugeben. Ihre erste Arbeit dieser Art, „Schwedische Volkslieder der Vorzeit. Aus den Sammlungen von Geijer und Afzelius“ (1856), fand eine so günstige Aufnahme, daß sie dadurch zu weiteren Uebersetzungen ermuntert ward und in den nächsten Jahren noch „Dänische Volkslieder der Vorzeit. Aus der Sammlung von S. Grundtvig“ (1858); „Schottische Volkslieder der Vorzeit“ (1861); „Zwei Lieder der Edda“ (1863); „Norwegische, isländische, faröische Volkslieder der Vorzeit“ (1868) herausgab. Seit dem Jahre 1861 lebte Rosa mit ihrer hochgebildeten und hochbetagten Mutter in stiller Zurückgezogenheit in Berlin, aus der sie nur heraustrat, als es in den Kriegszeiten galt, die Werke der Barmherzigkeit und Liebe zu üben. In Berlin ließ sie auch eine Sammlung eigener geist- und gemüthvoller „Gedichte“ (1873) erscheinen, in denen eine schwermüthige Stimmung vorherrscht. Im Sommer 1878 hatte Rosa W. ihre 84jährige Mutter nach Freienwalde zur Cur begleitet und letztere hier durch den Tod verloren; eine ältere, in Kopenhagen wohnende Schwester eilte zu der Verlassenen und bewog sie zu einer Uebersiedlung nach der dänischen Hauptstadt. Die Reise war auch glücklich zurückgelegt, aber nach kaum acht Tagen machte ein Herzschlag, dem ein kurzes Unwohlsein voranging, dem Leben der Dichterin (8. November 1878) plötzlich ein Ende.

Lina Morgenstern, Die Frauen d. 19. Jahrh. Biographische u. kulturhistor. Zeit- u. Charaktergemälde III, 95 ff. Berlin 1891.