Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Walemburch, Adrian“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 728–729, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Walemburch,_Adrian&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 02:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Waldvogel, Prokop
Band 40 (1896), S. 728–729 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adrian van Walenburch in der Wikipedia
Adrian van Walenburch in Wikidata
GND-Nummer 118771043
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|728|729|Walemburch, Adrian|Franz Heinrich Reusch|ADB:Walemburch, Adrian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118771043}}    

Walemburch: Adrian und Peter W., zwei Brüder, die sich im 17. Jahrhundert als katholische Controversschriftsteller berühmt gemacht haben. Sie waren geboren zu Rotterdam. Nach einigen stammten sie aus einer reformirten Familie, wären also zu den Convertiten zu zählen. Sie studirten in Frankreich die Rechte und erwarben sich den Doctorgrad, traten dann aber in den geistlichen Stand ein. Wegen der religiösen Wirren verließen sie Rotterdam und siedelten zunächst nach Düsseldorf über, dann nach Köln. Hier wurde Adrian Canonicus am Dome. 1656 nahm er als Abgeordneter des Kurfürsten Maximilian Heinrich an den Verhandlungen der holländischen Generalstaaten theil. 1661 ernannte ihn der Kurfürst zum Generalvicar und Weihbischof und consecrirte ihn am 30. November 1661 zum Titulaturbischof von Adrianopel. Er starb zu Wiesbaden am 11. September 1669 und wurde im Dome zu Mainz begraben. Peter erhielt einige Canonicate zu Mainz und wurde 1658 als Titularbischof von Mysia zum Weihbischof des Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn ernannt. Nach dem Tode des Bruders siedelte er als Weihbischof nach Köln über und starb dort am 21. December 1675. Im J. 1669–70 erschienen die Controversschriften der beiden Brüder gesammelt in zwei Foliobänden zu Köln; „Tractatus de conversiis fidei“. Der erste Band enthält 9 tractatus generales, der zweite 16 tractatus speciales, darunter den einzigen deutsch geschriebenen: „Einfältiger Catholischer, d. i. ein Weiß, wie ein jeglicher einfältiger Catholischer, auch Ackersmann, so Lesens erfahren, seinen catholischen Glauben aus h. Schrift gegen alle Ketzer vertheidigen könne.“ Leibniz sagt in einem Briefe an Simon Löffler vom Jahre 1669 (Epistolae ed. Kortholt [729] 4, 243): Petrus longe alio eruditione superior, et quae illi ediderunt fere omnia sunt Petri. Adrianus tantum operam dedit, ut libri Coloniae imprimerentur. Landgraf Ernst von Hessen-Rheinfels (s. A. D. B. VI 284) sagt von den beiden Brüdern (bei Räß VII, 405), ihre schriftstellerische Milde und Mäßigung sei jedermann bekannt.

Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis p. 8, 283. – Foppens, Bibliotheca Belgica II, 1018. – Räß, die Convertiten VII, 397. – Hurter, Nomenclator II, 78. – Werner, Geschichte der apologet. u. polem. Literatur IV, 586.