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Artikel „Vroom, Hendrik Cornelisz“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 774, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vroom,_Hendrik_Cornelisz&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 10:39 Uhr UTC)
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Vroom *): Hendrik Cornelisz V., Maler, wurde im J. 1566 zu Haarlem als Sohn eines tüchtigen Bildschnitzers geboren. Seine künstlerische Laufbahn begann er mit dem Bemalen von Fayenceplatten und Gefäßen. Da er diese Arbeit aber bald satt bekam, begab er sich auf Reisen und führte einige Jahre hindurch ein richtiges Wanderleben, das ihn nach Spanien, Frankreich und Italien von einer Stadt zur anderen verschlug. Kaum nach Haarlem zurückgekehrt, machte er sich wieder auf den Weg, um seinen in Danzig lebenden Oheim aufzusuchen. Aber auch diese Reise that seiner Wanderlust noch nicht Genüge, sodaß er noch einmal nach Spanien aufbrach, und erst nachdem er noch manches Abenteuer zu Wasser und zu Lande bestanden hatte, zu einer ruhigen Thätigkeit in seiner Vaterstadt gelangte. Sein Lieblingsgegenstand war die Darstellung von Seestücken, in denen allerdings die Seeschiffe mehr Interesse gewähren, als die Schilderung des Wassers und der Luft. Doch wird man ihm den Ruhm, der Begründer der holländischen Seemalerei gewesen zu sein, nicht abstreiten können. Seine Bilder finden sich nur vereinzelt in den größeren öffentlichen Kunstsammlungen. Eins seiner besten Werke besitzt das Rijks-Museum zu Amsterdam, die im J. 1617 vollendete Schilderung des Seegefechtes vor Gibraltar am 25. April 1607. Im Haarlemer Museum, das im ganzen drei Gemälde des Künstlers besitzt, wird ein vom Jahre 1623 datirtes Bild Vroom’s aufbewahrt, das die Ankunft Leicester’s im Hafen von Vlissingen darstellt. Auf diesen wie auf allen früheren Gemälden des Künstlers erscheint das Meerwasser grün, während das Küsten- und Schiffsbild in den Uffizien zu Florenz vom Jahre 1631 eisgraues Wasser zeigt, da an die Stelle der altvlämischen Härte ein echter holländischer Ton getreten ist. V. starb zu Haarlem und wurde am 4. Februar 1646 daselbst begraben. – Unter seinen Söhnen hat sich namentlich der im J. 1661 verstorbene Landschaftsmaler Cornelis V. einen Namen gemacht. Er war der Schüler seines Vaters und gewann auf die Entwicklung des großen Jakob von Ruisdael Einfluß.

Vgl. G. K. Nagler, Neues allg. Künstler-Lex. München 1851. XXI, 19–22. – C. van Mander, Le livre des peintres. Traduction par Henri Hymans. Paris 1885. II. 208–218. – Abr. Bredius, Catalogus van het rijks-museum van schilderijen. Amsterdam 1887. S. 186. – A. Woltmann und K. Woermann, Geschichte der Malerei. Leipzig 1888. III. 620, 621, 624.

*) Zu Bd. XL, S. 374.