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Artikel „Turnhout, Jean van“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 26, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Turnhout,_Jean_van&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 22:12 Uhr UTC)
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Turnhout: Jean (Giovanni, Joannes) van T., vielleicht der Sohn des Gerard. Anfänglich lebte er in Brüssel und sein Druckwerk von 1589 gibt uns Kunde, daß er als Capellmeister beim Herzog von Parma und Piacenza, der in Brüssel residirte, angestellt war; dann wurde er um 1586 Capellmeister König Philipp’s II. von Spanien und des Cardinals Albert, Erzherzogs von Oesterreich, der Gouverneur der Niederlande war. Straeten I, 238 theilt ein Document mit, worin T. 1596 um Gehaltserhöhung einkommt. 1611 wird er als zweiter Capellmeister an der königl. Capelle in Brüssel und 1618 als erster bezeichnet. (Straeten II, 9, 10.) Im 8. Bande seiner Musique aux Pays-Bas, S. 94, verzeichnet Straeten noch einen Jean-Jaques T. und glaubt, daß damit der obige gemeint sei. Zwei Werke im Druck und drei Gesänge in alten Sammelwerken sind von ihm bekannt, doch ist bis jetzt noch keiner seiner Gesänge in neuerer Partitur erschienen, so daß ein Urtheil über seine Compositionen nicht möglich ist. Im J. 1589 gab er „Primo libro de Madrigali à sei voci“ in Antwerpen bei Phalese und Bellre in 6 Stb. heraus; Exemplare in den Bibl. München, Stadtbibl. Danzig, Stadtbibl. Köln und Hofbibl. Wien, die letzteren incomplet, und im J. 1597 (Fétis schreibt 1600) folgte eine Sammlung: „Sacrarum cantionum quinque, sex et octo vocum Johannis Turnhout regii in Belgia phonasci, Liber primus.“ Duaci 1597 ex officina Joan. Bogardi. Ein Exemplar befindet sich in der Stadtbibl. in Danzig, doch kenne ich nicht seinen Bestand (Bibl.–Nr. 90).