ADB:Traun, Karl Emanuel Graf
Wurzbach identificirt ihn mit dem 1738 geborenen, nach 1811 gestorbenen General. Das Einzige, was ich von ihm weiß, daß er eine Beamtenstellung in St. Pölten innegehabt, und daselbst auch gestorben, widerspricht dieser Annahme. Seine zahlreichen Dramen sind durchwegs Schablonenarbeit, meist auf französischer Quelle fußend, mit starken Anlehnungen an Stephanie, Holberg, Molière u. a. Ueberall die Spieler, Deutsch-Franzosen, Soldaten, das Landmädchen mit der fadenscheinigen Tugend einer Pamela, gern wird der Orient und Amerika aufgesucht. Einige Stücke („Das Zauberschloß“ „Die bestrafte Undankbarkeit“) sind schlecht verkappte Kasperliaden. „Nicht einmal mittelmäßig“ sagt die Allgemeine Deutsche Bibliothek mit Recht. Auf dem Wiener Theater ist meines Wissens nur „Die gute Tochter“ 1780 erschienen.
Traun: Karl Emanuel Graf T., dramatischer Schriftsteller. Von seinem Leben ist fast gar nichts bekannt.- Wurzbach 47, 15 u. 22. – Bentzmann: Bibliothek deutscher Schauspiele 1781. S. 509–607. – Goedeke V² 324 f.