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Artikel „Titelmans, Franz“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 377, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Titelmanns,_Franz&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 06:25 Uhr UTC)
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Titelmans: Franz T., katholischer Theologe, geboren um 1498 zu Hasselt im Fürstbisthum Lüttich, † zu Anticoli im Kirchenstaat am 12. Sept. 1537. Ein adeliger Herr ließ den talentvollen, aber armen jungen Mann in Löwen studiren. Um 1521 trat er in den Franciscanerorden und wurde dann Professor der Philosophie und der heiligen Schrift in Löwen. Aus ascetischem Eifer entschloß er sich, in den 1528 gegründeten strengeren Zweig des Ordens, den Kapuzinerorden, überzutreten, und reiste 1535 über Paris nach Rom, wo er seinen Plan ausführte. Als Kapuziner wirkte er kurze Zeit zu Mailand als Lehrer, dann als Krankenpfleger im Hospital der Unheilbaren zu Rom. Er starb auf einer Reise, die er als Vicar der Römischen Ordensprovinz machte. Während seiner Löwener Lehrthätigkeit veröffentlichte er zu Antwerpen einige philosophische Schriften: „De consideratione dialectica“, 1534; „Compendium naturalis philosophiae“, 1535, und mehrere exegetische Werke: eine „Elucidatio“ zu den paulinischen und den kanonischen Briefen, 1528, und zu den Psalmen, 1531; „Collationes V supra epistolam ad Romanos“, 1529; „Epistola apologetica pro opere Collationum ad Desiderium Erasmum“, 1530 (Erasmus spricht einigemale von T. ziemlich despectirlich); „Libri II de authoritate libri Apocalypsis“, 1530; ferner: „Tractatus de expositione mysteriorum missae“, 1528; „De S. Trinitate“ (über das damals gebräuchliche Officium des Dreifaltigkeitsfestes). Nach dem Abgange Titelmans’ von Löwen, theilweise erst nach seinem Tode, sind noch einige exegetische Werke von ihm gedruckt: ein Commentar zu dem Prediger, 1536; „Elucidationes“ zum Johannes-Evangelium, 1543; zum Matthäus, 1545; zum Buche Job und zum Hohen Liede, beide 1547. Die Elucidationes (und einige andere Werke) sind im 16. Jahrhundert wiederholt nachgedruckt worden; einige derselben werden von R. Simon anerkennend beurtheilt. Er bemerkt, der Paraphrase zu den Evangelien seien Noten, der zu den Psalmen ein Commentar und kritische Noten beigefügt, die freilich nur mäßige hebräische Kenntnisse verriethen.

Paquot, Mémoires II, 508 (die Artikel in den älteren biographischen Werken sind werthlos). – R. Simon, Hist. crit. du V. T. p. 422; Hist. crit. des commentateurs p. 563.