ADB:Thilenius, Moritz Gerhard

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Thilenius, Moritz Gerhard“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 33–34, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thilenius,_Moritz_Gerhard&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 01:41 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Thilenius, Georg
Nächster>>>
Thilo von Throta
Band 38 (1894), S. 33–34 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Moritz Gerhard Thilenius in der Wikipedia
Moritz Gerhard Thilenius in Wikidata
GND-Nummer 123006279
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|33|34|Thilenius, Moritz Gerhard|Julius Pagel|ADB:Thilenius, Moritz Gerhard}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123006279}}    

Thilenius: Moritz Gerhard Th., Arzt und hervorragender badeärztlicher Schriftsteller, ist am 30. April 1745 zu Eddigehausen in der hessischen Plesse bei Bovenden als Sohn des herumziehenden Arztes Johannes Heinrich Th. und Enkel des „Bruchschneiders“ Jacob Th. geboren. Seine medicinischen Studien machte er 1761 in Göttingen, wo er auf Grund der Abhandlung „De rheumatismi pathologia“ 1765 die Doctorwürde erlangte. Wegen seiner bedeutenden Körperlänge war Th. aus seinem Geburtsorte durch den Landgrafen Friedrich von Hessen noch während seiner Studienzeit nach Kassel entführt und unter die Soldaten gesteckt, aber auf eine Eingabe der Universität Göttingen unter Androhung eines Berichts an den König von England später wieder freigegeben worden. Th. ließ sich anfangs in Göttingen nieder, ging 1771 als Physicus nach Einbeck, kurze Zeit darauf als Riedesel’scher Medicus, auch Stadt- und Landmedicus nach Lauterbach, folgte 1796 einem Ruf als Hof- und Badearzt in Wiesbaden, um diese Stellung 1801 mit der eines Cameralmedicus in Wetzlar zu vertauschen. 1803 wurde er fürstlich Nassau-Usingen’scher wirklicher Leibarzt mit dem Charakter eines Geheimraths zu Usingen. Sein Tod erfolgte in Wiesbaden am 29. Januar 1808. Von seinen zahlreichen Arbeiten sind am meisten bekannt zahlreiche Brunnenschriften, die er für die Mineralquellen von Ober-Carber und Schwalheim (1772), Hofgeismar (1779), Fachingen (1791, 1792, 1799), Dinkelhold (1802), Ems (1806, 2. Aufl. 1821), verfaßte. Selbständig erschienen noch „Kurzer Unterricht für die Hebammen und Wöchnerinnen auf dem Lande“ (Kassel 1769, 2. Aufl. 1775, 3. Aufl. von J. P. Vogler 1810); „Medicinische und chirurgische Bemerkungen“ (Frankfurt a. M. 1789, 2. Theil herausgegeben von Chr. Heinr. Th. 1814). Außerdem rühren von Th. eine Reihe von Aufsätzen in Hufeland’s Journal u. a. Zeitschriften her. – [34] Uebrigens ist Th. Vater zweier gleichfalls später als Badeärzte bekannt gewordener Söhne, Christian Heinrich (1776–1818) und Otto Heinrich Th. (1800–1867).

Vgl. Biogr. Lexikon V, 654 und die daselbst angegebene Quellenlitteratur.