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Artikel „Textor, Bernhard“ von Friedrich Wilhelm Cuno in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 628, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Textor,_Bernhard&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 23:50 Uhr UTC)
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Textor: Bernhard T., reformirter Theologe, geboren um 1560 zu Allendorf an der Werra, † 1602 zu Dillenburg, wurde zu Herborn als zweiter Diaconus mit Olevianus befreundet, an dessen Stetbebett er mit seinem Collegen Jacob Alsted zugegen war. Von 1588 bis 1591 war er Pastor in Driedorf, von wo er zum Professor der Theologie nach Herborn zurück berufen wurde. Daselbst leitete er die öffentlichen Disputationen der Studenten der Theologie und gab Unterweisungen in der Homiletik. Er bediente sich dabei der Methode des Philosophen Ramus[WS 1], dessen begeisterter Anhänger er war. Im J. 1594 kam er als Hofprediger des Grafen Johann des Aelteren von Nassau[WS 2] nach Dillenburg, woselbst ihm zugleich die Inspection der Kirchen und Schulen dieser Diöcese übertragen wurde. Er starb als Opfer der 1602 in dieser Gegend grassirenden Pest.

T. hat drei stattliche Bände „Pandectae sacrarum concionum“ (Herb. 1606, 2. Ausgabe), einen Band „theologischer Thesen“ (Herb. 1606); „Observationes practicae ad ecclesiae aedificationem“ (Herb. 1598); sowie mehrere Leichenreden und „Kern und Saft der Heiligen Bibel“, eine überaus klare und gediegene Unterweisung in der Lehre des Christenthums hinterlassen. Die letztgenannte Schrift hat der Unterzeichnete 1892 aufs neue herausgegeben.

Jöcher. – Vorwort zu Kern und Saft, herausg. von Cuno. – Blätter der Erinnerung an Kasp. Olevian von Cuno.


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