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Artikel „Strauch, Lorenz“ von Paul Johannes Rée in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 36 (1893), S. 531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Strauch,_Lorenz&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 15:31 Uhr UTC)
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Strauch: Lorenz St., Maler und Kupferstecher in Nürnberg, geboren 1554, † 1630, war 1606 und 1625 Vorgeher der Malerzunft und 1624 Genannter des großen Rathes. Näheres über seine Lebensverhältnisse ist nicht bekannt. Das schöne Bronce-Epitaph seines auf dem Rochusfriedhofe befindlichen Grabes zeigt sein Bildniß. Erwähnt wird ein 1610 verstorbener gleichnamiger Sohn und seine Frau Barbara, die 1613 starb. Die Mehrzahl seiner entweder mit vollem Namen oder dem aus einer Verschlingung von L und S gebildeten Monogramm versehenen Arbeiten sind Bildnisse, deren Zahl auf einige hundert geschätzt wird. Außer den gemalten Bildnissen, deren das Germanische Museum in Nürnberg vierzehn und die Schleißheimer Gallerie zwei besitzt, sind die in Kupfer gestochenen Bildnisse zu nennen, die theils von ihm selbst, theils von den Kupferstechern A. Kohl, J. F. Leonart, Jacob v. Sandrart und G. Strauch ausgeführt sind. Außerdem schuf er eine Reihe bemerkenswerther landschaftlicher Prospecte, unter denen die Nürnberger hervorragen. Zwei langgestreckte Blätter, welche die Stadt von der Ost- und Westseite her zeigen, und von denen das erstere ihn im Vordergrunde als Zeichner aufweist, sind im J. 1599 von Hans Wechter in Kupfer gestochen, den 1621 ausgeführten Stich seiner beiden Rathhausdarstellungen, bei deren einer ein patricischer Hochzeitszug die Staffage bildet, versah Hans Troschel, der auch das Bildniß des Strauch gestochen hat. Als eigenhändigen Stich kennzeichnet die Aufschrift: Laurentius Strauch Norimbergensis pinxit et Excudit anno 1519 die große „Ansicht des Nürnberger Marktplatzes“ und wahrscheinlich rührt auch die Ausführung der in den Jahren 1598 und 1599 entstandenen, mit seinem Monogramm versehenen „Nürnberger Ansichten“ („Unterburg“, „Gleishammer“, „Doos“, „Stein“ zweimal und „Negeleinsmühle“) von ihm her. Eine Nürnberger Landschaft zeigt auch die ihm zugeschriebene „Allegorie auf den Tod“. Außer den Nürnbergern schuf er die selbstgestochenen Prospecte von Landshut und Innsbruck und stellte er in einem Stich „das Innere der Barfüßerkirche in Innsbruck“ dar. Sein Monogramm findet sich auf einem bei Hirth, K. B. III, 1462 abgebildeten Kupferstich mit einem auf einem Trommler reitenden Pfeifer, sowie auf einer Abbildung der heiligen Lanze und der Kreuzpartikel der zu seiner Zeit in Nürnberg befindlichen Reichskleinodien. Letztere wird jedoch auch für Lucas Schnitzer, der das gleiche Monogramm hat, in Anspruch genommen. Zweifelhaft sind zwei ihm zugeschriebene mit dem Dürermonogramm versehene Stiche: „Moses, die Gesetzestafeln empfangend“ (1524) und „der heil. Hieronymus“ (1512).

Nagler’s neues allgem. Künstlerlexikon XVII. 1847. – A. Andresen, Der deutsche Peintre-Graveur I. 1872. – G. Hirth, Kulturgeschichtliches Bilderbuch III. 1885.