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Artikel „Stocken, Eduard von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 535–536, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stocken,_Eduard_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 01:59 Uhr UTC)
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Stocken: Eduard von St., königlich preußischer Generallieutenant, geboren am 27. October 1824 zu Halberstadt, wollte sich ursprünglich dem Berufe seines Vaters, dem Postfache, widmen und trat am 1. April 1847 beim 10. Infanterieregimente als Einjährig-Freiwilliger in den Dienst, entschied sich aber, nachdem er als Secondlieutenant beim 3. Bataillone (Sorau) des 12. Landwehrregiments am Feldzuge des Jahres 1849 gegen die Aufständischen in Baden Theil genommen hatte, für die Laufbahn des Officiers und wurde am 15. August 1850 in gleichem Dienstgrade dem 14. Infanterieregimente überwiesen. Am 1. October 1851 als „Militäreleve“ zur damaligen Central-Turnanstalt (demnächst Militär-Turnanstalt) commandirt, kam er an ein Institut, dem er nach einander als Schüler, Hülfslehrer, Lehrer und, seit dem Herbst 1863, als Unterrichtsdirigent bis zum Jahre 1869 angehört, und in dem er der Armee große Dienste geleistet hat. Seine dortige Thätigkeit wurde in dieser Zeit anfangs durch mehrmalige Commandos zur Divisionsschule in Stettin unterbrochen, dann im J. 1866 durch seine Theilnahme am Kriege gegen Oesterreich, den er, seit 1862 Hauptmann, als Compagniechef in dem letztgenannten Regimente auf dem Schauplatze in Böhmen mitmachte. Im Jahre 1869 zum Major befördert, kehrte er im nächstfolgenden Jahre als Bataillonscommandeur im 3. Brandenburgischen Infanterieregimente Nr. 20 in den Frontdienst zurück und nahm in dieser Stellung am Kriege 1870/71 gegen Frankreich Theil; in den Januarkämpfen bei Le Mans führte er das Regiment. Die Verleihung beider Classen des Eisernen Kreuzes und des Adels sprachen die Anerkennung seiner Leistungen aus. Im J. 1876 erhielt er das Commando des Grenadierregiments Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1, vertauschte diese Stellung 1878 mit der an der Spitze des Königin Elisabeth Garde-Grenadierregiments Nr. 3, wurde 1882 Commandeur der 26. Infanteriebrigade in Brandenburg a. H., trat 1886 als Generallieutenant in den Ruhestand und nahm seinen Wohnsitz in Hannover, wo er am 24. October 1897 gestorben ist. – Die von ihm als Lehrer und Leiter der Militär-Turnanstalt befolgten Grundsätze hat er in „Uebersichtstabellen für den systematischen Unterricht in der Militärgymnastik“ entwickelt (Berlin, 10. Auflage [536] 1875); der Stätte seiner langjährigen Wirksamkeit ist durch ihn im 4. Beihefte zum Militär-Wochenblatte vom Jahre 1869 ein Denkmal gesetzt.

Militär-Wochenblatt, Berlin 1897, Nr. 112.