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Artikel „Stapfer, Wilhelm“ von Alexander von Weilen in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 456–457, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Stapfer,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:19 Uhr UTC)
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Stapfer: Wilhelm St., Organist in Solothurn, vorübergehend auch in Zug, † am 6. Januar 1616, ist Verfasser eines langen und öden Spieles: „Tragoedia von Erfindung deß Hailigen Fron-Creutzes, Wie auch deßen Erhöhung vß gutten alten Histori vnd geschichtschreibern colligirt zusammen gezogen; … vß dem Lateinischen in daß Teutsch Rhythmographice gestellt. Nachmals, durch ein Hochehrend vnd fromme Bürgerschafft daselbsten (in Zug) deß 1598. Jahrs den 14. Octobris peragiert vnd gespielt worden.“ (Handschrift in der Kantonsbibliothek Aargau, 1614 datirt.) In 2 Theilen und 16 in verschiedene Scenen zerfallenden Acten wird die ganze Legende von Adam und Seth bis Heracleus behandelt, ohne jede individuelle Ausführung, selbst in Teufels- und Henkerscenen [457] nur die traditionellen Derbheiten bietend. Es ist im wesentlichen nur eine bedeutende Erweiterung eines älteren „Heilig-Kreuz Spieles“.

Bächtold, Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz S. 386–388. Anm. 109. – Das ältere Spiel bei Keller, Fastnachtspiele, Nachlese Nr. 125. – Ueber die Legende s. Schröder, Vom Holte des heiligen cruzes, Einleitung S. 1. – Nestle, De sancta cruce. Berlin 1889. – Keller a. a. O. S. 122.