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Artikel „Seebach, Albin Graf von“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 554, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seebach,_Albin_Graf_von&oldid=- (Version vom 21. Dezember 2024, 16:18 Uhr UTC)
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Seebach: Albin Leo v. S., sächsischer Diplomat, geb. am 31. Januar 1811 zu Langensalza als Sohn des königl. sächsischen Oberst v. S., besuchte die Fürstenschule Grimma, trat in den Militärdienst, vertauschte diesen aber bald mit der diplomatischen Laufbahn, wurde königl. sächsischer Ministerresident, dann Gesandter in Petersburg, 1852 in gleicher Eigenschaft nach Paris versetzt und zugleich am Brüsseler Hofe beglaubigt. Vermählt seit dem 13. October 1839 mit Gräfin Marie Nesselrode-Ereshofen, erschien er dem Kaiser Napoleon III. als die geeignetste Persönlichkeit, um nach dem Fall von Sebastopol mit Rußland wieder anzuknüpfen; er schickte ihn daher nach Petersburg, „um seinem Schwiegervater (dem russischen Reichskanzler) einzuheizen“ (v. Beust, Aus dreiviertel Jahrhunderten I, 202). 1864 vom König der Belgier in den erblichen Grafenstand erhoben, vertrat er von 1871–75 das Königreich Sachsen am italienischen Hofe, worauf er sich ins Privatleben zurückzog. Als Besitzer des Ritterguts Unwürde in der Oberlausitz war er Mitglied der ersten sächsischen Ständekammer; er starb am 16. Juli 1884.

Ueber Seebach’s Antheil am Zustandekommen des Pariser Friedens von 1856 vgl. Etude diplomatique sur la guerre de Crimée par un ancien diplomate (Jomini). Pétersbourg 1878, II, 371–381.