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Artikel „Seber, Franz Joseph“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 506, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seber,_Franz_Joseph&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 01:24 Uhr UTC)
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Seber: Franz Joseph S., katholischer Theologe, geboren am 4. Januar 1777 zu Waldthürn in Baden, † am 5. August 1827 zu Löwen. Er machte seine Studien an dem Gymnasium zu Miltenberg und an der Universität Würzburg. Nachdem er Priester und Doctor der Philosophie und Theologie geworden, war er einige Jahre Pfarrverwalter zu Miltenberg. 1806 wurde er von dem Großherzog-Primas Dalberg als Conrector an dem neuorganisirten Gymnasium zu Aschaffenburg angestellt; einige Jahre später wurde er zugleich Repetitor der Philosophie an dem dortigen Lyceum. 1815 wurde er auf die Empfehlung des Curators der Würzburger Universität und des Professors K. H. Windischmann zum Director des Gymnasiums zu Köln ernannt. Nach der Errichtung der Universität Bonn wurde er dort im Frühjahr 1819 ordentlicher Professor der Dogmatik und Moral. In der Dogmatik schloß er sich an Zimmer an. Im J. 1820 wurde G. Hermes sein College. Das Verhältniß zwischen beiden gestaltete sich bald sehr unfreundlich. Das wird der Hauptgrund davon gewesen sein, daß S. im Herbst 1825 eine Berufung an das von der niederländischen Regierung errichtete philosophische Collegium zu Löwen als Professor der Philosophie annahm. – In seinen jüngeren Jahren war S. Mitarbeiter des „Archivs für das katholische Kirchen- und Schulwesen“, das 1809–1815 zu Frankfurt erschien. Als Director in Köln veröffentlichte er drei Gymnasialprogramme und Lesebücher (Sammlung von Mustern deutscher Dichter und Prosaiker) für die Gymnasialclassen, die einige Auflagen erlebten, als Professor in Bonn: „Eine allgemeine Grundlage der christlichen Religion und Theologie“, 1823; „Gereicht es dem Katholicismus zum Vorwurf, daß er an der in der neueren Zeit so hoch gepriesenen Perfectibilität des Christenthums keinen Antheil nehmen will“, 1824. Wahrscheinlich ist auch der Aufsatz „Ein Wort in der Sache des philosophischen Collegiums zu Löwen“ in der Tübinger theologischen Quartalschrift 1826, 77 von S.

Tübinger theol. Quartalschr. 1827, 774. – J. v. Görres, Briefe II, 460, 474.