ADB:Schwitzen, Sigmund Freiherr von

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Artikel „Schwitzen, Sigmund Freiherr von“ von Franz Ilwof in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 472–473, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwitzen,_Sigmund_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:40 Uhr UTC)
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Schwitzen: Sigmund Freiherr v. S., des vorigen älterer Bruder, geboren am 24. Januar 1747 zu Graz, wirkte nach zurückgelegten Studien auf seinem Gute Waldegg bei Kirchbach in Steiermark als ausgezeichneter Landwirth, trat 1787 in den Staatsdienst als Adjunct der Staatsgüterverwaltung und wurde bereits 1788 Staatsgüter-Administrator von ganz Innerösterreich (Steiermark, Kärnten und Krain). Oesterreich besaß damals noch ausgedehnte Domänen aus der Aufhebung der Klöster durch Kaiser Joseph II. stammend. Die Erfahrungen, welche S. hierbei gemacht hatte, legte er in einer für seine Zeit sehr nützlichen Schrift: „Instrukzion für Staatsgüterbeamte und für jene, welche bey solchen angestellt zu werden suchen“ Klagenfurt 1788, nieder. Die Verdienste, die er sich bei der Staatsgüterverwaltung erworben hatte, bewirkten seine Ernennung zum Gubernialrathe und Kreishauptmann in Laibach und nach kurzer Zeit zum Hofrath bei der Banco-Deputation und bei der vereinigten k. k. Hofkanzlei in Wien. Im Jahre 1793 wurde er als Untersuchungscommissär nach dem kurz vorher erworbenen Galizien entsendet, wo er sich ebenfalls durch Umsicht und durch treffliche Maßregeln, welche er anordnete und durchführte, hervorthat. Kaiser Franz I. ernannte ihn 1815 zum wirklichen Staats- und Conferenzrathe – damals die höchste Stelle im Staatsdienste nach der eines Ministers – und zeichnete ihn durch Verleihung des Ritterkreuzes des St. Stephansordens [473] aus. Sein Zeitgenosse Winklern charakterisirt ihn in folgender Weise: „Ein origineller Kopf mit den ausgebreitetsten Kenntnissen und mit den glücklichsten Talenten. Nebst der größten Thätigkeit, der wärmsten Vaterlandsliebe und dem strengsten Diensteifer besaß er ungemeine Leichtigkeit und Geschwindigkeit im Arbeiten“. „Noch im hohen Alter bewahrte S. eine erstaunenswürdige Kraft des Geistes, Umsicht, Gewandtheit und Lebensthätigkeit“. – Nachdem er in den Ruhestand getreten war, zog er sich auf sein Gut Waldegg zurück, wo er, 87 Jahre alt, am 24. Juni 1834 als der letzte männliche Sprosse seines Geschlechts starb. –

Wurzbach, XXXIII, 194. – Winklern in der Steiermärkischen Zeitschrift. Neue Folge, VI. Jahrgang, S. 137–138.