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Artikel „Schulz, Friedrich Ludwig“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 744, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schulz,_Friedrich_Ludwig&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 09:23 Uhr UTC)
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Schulz *): Friedrich Ludwig S., Orientreisender, geboren zu Darmstadt als Sohn des Rittmeisters S., wurde 1815 als Studirender der Theologie und Philosophie an der Universität Gießen aufgenommen, wo er sich später in der theologischen Facultät habilitirte und 1822 zum a. o. Professor in der philosophischen ernannt wurde. Bald darauf begab er sich zur Vertiefung seiner orientalischen Studien nach Paris, wo er bis Ende 1825 blieb. Gleich vertraut mit der türkischen und persischen, wie der arabischen Sprache, vielseitig gebildet und beobachtend, trat S. 1826 mit Unterstützung der französischen Regierung eine Reise nach Persien an, welche leider in Konstantinopel durch den Krieg unterbrochen, und später auf andere als die gewünschten Gebiete abgelenkt wurde, indem S. die Zeit benutzen mußte, um einen Theil von Kleinasien, Armenien und Kurdistan zu besuchen. In den Ruinen von Semiramis (Armenien) fand er eine große Anzahl von alten Inschriften. Im Begriffe, durch Kurdistan nach Jezd vorzudringen, wurde er sammt seiner persischen Militärescorte Ende 1830 zwischen den Dörfern von Basch-Kullah und Perihan-Mihin ermordet. Oberst Macdonald in Täbris, Gastfreund des unglücklichen Reisenden, that vergeblich Schritte, um dessen Papiere wiederzuerlangen und die Schuldigen zu bestrafen.

Originalmittheilungen von der Universität Gießen. – Neuer Nekrolog d. D. VII. 2. Th.

*) Zu Bd. XXXII, S. 741.