ADB:Scheffers, August Karl Friedrich

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Scheffers, August Karl Friedrich“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 683–684, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scheffers,_August_Karl_Friedrich&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 12:03 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 30 (1890), S. 683–684 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
August Scheffer in der Wikipedia
August Scheffers in Wikidata
GND-Nummer 139669876
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|683|684|Scheffers, August Karl Friedrich|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Scheffers, August Karl Friedrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=139669876}}    

Scheffers: August Karl Friedrich S., † am 1. Februar 1888 in Leipzig als Professor der Architektur an der dortigen Kunstakademie, war am 29. September 1832 in Güstrow als Sohn eines Hutmachers geboren. Er konnte nur die niedere Schule der mecklenburgischen Stadt Plau besuchen und kam dann in die Maurerlehre; aber der strebsame Jüngling verstand sich durch eigene Kraft und passende Hülfsmittel selber fortzubilden und erreichte es, daß er nicht nur mit großem Erfolg von 1851–1855 die Kunstakademie und Bauakademie in Berlin besuchen konnte, sondern dort auch ein namhaftes Fachlehrtalent entwickelte. Schon 1855 erhielt er eine Lehrerstelle an der herzoglich braunschweigischen Bauschule in Holzminden, die er bis 1864 beibehielt. 1868 wurde er zum Director der Altonaer Gewerbeschule und 1875 als Professor und Abtheilungsvorstand der Kunstgewerbeschule zu Leipzig berufen. In dieser Stellung übernahm er die Weiterführung der von A. Ortwein[WS 1] begonnenen großen Sammlung von Nachbildungen der „Deutschen Renaissance“, welche im Verlage von E. A. Seemann[WS 2] in Leipzig erscheint. Studirende der Leipziger Kunstakademie bereisten zum Zwecke der Aufnahme und Autographierung der Denkmäler unter des Herausgebers Leitung die verschiedenen Gegenden Deutschlands. Die letzte dieser Aufnahmen für die LIX. Abtheilung des Werkes betraf [684] Mecklenburg, die Ausgabe der Lieferungen über seine Vaterstadt Güstrow war wohl die letzte, die er selber besorgen konnte. Für seine mecklenburgischen Arbeiten hatte ihm der Großherzog Friedrich Franz III.[WS 3] die Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft in Gold verliehen. Bei Wiedergabe und Deutung der Inschriften trat gelegentlich, bei aller sonstigen Tüchtigkeit, der Mangel einer sorgfältigen Schulbildung hervor. Dagegen besaß S. einen feinen Formen- und Farbensinn und bethätigte diesen durch die Herausgabe seiner „Architektonischen Formenschule, einer praktischen Aesthetik der Baukunst“ und durch seine „Mustervorlagen für farbige Kreuzsticharbeiten“, deren Widmung die Königin Karola von Sachsen annahm. Es sind 40 Tafeln mit 350 Figuren.

Einen Nekrolog brachte die Güstrower Zeitung vom 10. Februar 1888.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. August Ortwein (1836-1900), österreichischer Architekt, 1876-1879 erster Direktor der k.u.k. Staatsgewerbeschule in Graz.
  2. Ernst Arthur Seemann (1829–1904), Verleger.
  3. Friedrich Franz III. (1851-1897), seit 1883 Großherzog von Mecklenburg[-Schwerin].