ADB:Schönfeld, Johann Heinrich

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Artikel „Schönfeld, Johann Heinrich“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 302–303, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%B6nfeld,_Johann_Heinrich&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 00:18 Uhr UTC)
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Schönfeld: Johann Heinrich S., Maler und Radirer, geboren am 23. März 1609 in Biberach, wo sein Vater Bürgermeister war. Er kam zuerst bei Joh. Sichelbein zu Memmingen in die Lehre, ging dann als Malergeselle auf Reisen, zuerst nach Stuttgart, dann nach Basel und deutschen Städten, hierauf nach Italien. Daselbst zeichnete er nach den besten antiken und modernen Statuen und Gemälden, wovon man eigentlich in seinen Werken nicht viel merkt, es gelang ihm, den kunstsinnigen Fürsten Orsini zu Rom für sich zu interessiren. Heimgekehrt, nahm er seinen eigentlichen Wohnsitz in Augsburg, malte jedoch an verschiedenen andern Orten Altarbilder, auch Landschaften mit klassischen Architekturen und Bildnissen, so finden sich Werke von ihm in München, [303] Brixen, Salzburg, Lyon, Bamberg, Würzburg, Eichstädt, Ingolstadt, Nördlingen etc. S. hat auch radirt, Andresen im Deutschen Peintre-Graveur V beschreibt 12 derartige Blätter, die wegen ihrer geistreichen Nadel geschätzt sind. S. war ohne Zweifel ein Mann von Leichtigkeit der Erfindung und von origineller Phantasie, aber leider strebte er nicht nach Durchbildung in der Form, und man tadelt mit Recht, daß seine Figuren zu lang gerathen seien. G. Ehinger, G. A. Wolfgang, U. Küsell, L. Heckenauer u. A. haben nach ihm gestochen. B. Kilian stach (1671) des Künstlers Bildniß, woraus man sieht, daß er auf dem linken Auge erblindet war. S., der außerdem linkshändig malen mußte, starb 1675 zu Augsburg.