ADB:Saurma-Jeltsch, Hugo Freiherr von

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Saurma-Jeltsch, Hugo Freiherr von“ von Hans Riggauer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 720, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Saurma-Jeltsch,_Hugo_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 19:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 53 (1907), S. 720 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Hugo Freiherr von Saurma-Jeltsch in Wikidata
GND-Nummer 118817329
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|53|720|720|Saurma-Jeltsch, Hugo Freiherr von|Hans Riggauer|ADB:Saurma-Jeltsch, Hugo Freiherr von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118817329}}    

Saurma-Jeltsch: Hugo Freiherr von S.-J., Numismatiker, Sphragistiker, Heraldiker, war geboren am 21. August 1837 zu Lenzendorf als Sohn des Grafen Johann Alexander von der Jeltsch-Lorzendorf, Fideicommißherr und der Gräfin Luise geb. Gräfin von Frankenberg und Ludwigsdorff, wandte sich der militärischen Laufbahn zu, die er 1858–1872 bis zum Rittmeister und zwar in preußischem Dienste verfolgte. Er war Ehrenritter des souver. Malteserordens und starb zu Jürtsch am 21. August 1896, an welchem Tage er das 60. Lebensjahr begann.

Bereits als junger Officier widmete er sich mit Eifer numismatischen und heraldischen Studien und sammelte alles Material, das sich hierauf und insbesondere auf die Geschichte seiner Heimath Schlesien bezog. 1870 gab er ein „Wappenbuch der schlesischen Städte und Städtel (illustrirt von Clericus) heraus“, nachdem er eine Sammlung brandenburgischer und preußischer Münzen angelegt hatte, die er auf Grund eines guten Katalogs 1868 in Berlin zur Versteigerung brachte, wohl um sich ganz dem Sammeln schlesischer Münzen und Medaillen widmen zu können. Durch uneigennützige Ueberlassung seiner schlesischen Münzen- und Medaillensammlung an das Museum schlesischer Alterthümer hat er sich ein dauerndes Verdienst um die Geschichte seiner Heimath erworben. Er verfaßte ein sehr brauchbares tabellarisches Verzeichniß unter dem Titel „Schlesische Münzen und Medaillen“, das im Jahre 1883 zu Breslau (ebenfalls von L. Clericus) illustrirt erschien. Seine bedeutendste Arbeit ist der Katalog „die Saurma’sche Münzsammlung deutscher, schweizerischer und polnischer Gepräge von etwa dem Beginn der Groschenzeit bis zur Kipperperiode“ der 1892 bei A. Weyl in Berlin erschien. Dieses Werk, das fast 6000 groschenähnliche Münzen beschreibt und fast 3000 abbildet, leistet zur ersten Orientierung und besonders für diejenigen, die nicht über eine größere numismatische Bibliothek verfügen, vortreffliche Dienste. Die Verdienste von Saurma’s liegen demnach auf dem Beibringen und Ordnen eines reichen und lehrreichen Materials, sichern ihm aber in Fachkreisen ein dankbares Gedächtniß.

Nekrologe in Blättern für Münzfreunde 1896, S. 2103 und in Zeitschrift für Numismatik XX, S. 356.