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Artikel „Ruthart, Karl Andreas“ von Theodor Frimmel von Traisenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 47, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ruthart,_Karl_Andreas&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 17:55 Uhr UTC)
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Ruthart: Karl Andreas R., Thiermaler. Das Jahr seiner Geburt sowie seine Abstammung sind unbekannt. Er mag Süddeutscher, vielleicht Baier gewesen sein. In den Jahren 1663 und 1664 ist er in Antwerpen ansässig. Im letztgenannten Jahre soll er dann auch in Regensburg gewesen sein. Um 1672 war er jedenfalls in Italien, in Venedig, später in Rom, wo er vermuthlich auch gestorben ist, wie es scheint, als Cölestiner. Die hervorragendsten Gemälde Ruthart’s befinden sich wol zu Florenz in der Galerie Pitti, zu Venedig im Pal. Giovanelli, im Louvre zu Paris, in der Dresdener Galerie, zu Wien in den Galerien Liechtenstein, Czernin, Harrach und in der Akademie der bildenden Künste, zu Kremsir im fürsterzbischöflichen Schloß, zu Innsbruck im Ferdinandeum. Diese Bilder zeigen einen in technischer Beziehung hoch vollkommenen Meister, der vor keiner Schwierigkeit der Zeichnung zurückschreckt, im Gegentheil sie öfter geradewegs aufsucht. R. malt überdies mit harmonischer Palette und versteht sich auf geschlossene Lichtwirkung. Am vortheilhaftesten zeigt er sich in seinen Bildern mit Bärenhetzen, Hirschjagden, ruhenden Hirschen oder ruhenden Hausthieren. Diejenigen seiner Compositionen, auf denen er unmögliche Zusammenstellungen von allerlei Gethier gibt, sagen unserem heutigen Geschmack weniger zu, wie denn der Meister auch in seinen biblischen und mythologischen Compositionen weniger glücklich ist. R. hat auch einige Blätter radirt.

Titi, Ammaestramento…di pittura, scoltura et architettura, Rom 1686. – Füßli’s und Nagler’s Lexica. – Liggeren. – Repertorium für Kunstwissenschaft IX, 129 ff.; X, 159; XI, 60; XII, 101. – Woermann, Geschichte der Malerei III, 886. – Zeitschrift f. b. K. XXIV, (Chronik). Sp. 325 f. – Wiener Galerien (im Verlag von Heck).