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Artikel „Rudolf der Schreiber“ von Konrad Burdach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 569, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rudolf_der_Schreiber&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 14:17 Uhr UTC)
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Rudolf der Schreiber, Minnesänger. Der Titel „Schreiber“, den die große Pariser (jetzt Heidelberger) Liederhandschrift ihm beilegt, bezeichnet ihn als den Secretair eines weltlichen oder geistlichen Fürsten. Und dazu stimmt das Bild der Handschrift, welches ihn in seiner amtlichen Thätigkeit darstellt, wie er versiegelte Briefe Boten übergibt und Schreibern dictirt. Ueber seine Person wissen wir sonst nichts und von der Hagen’s Einfall, er sei mit Rudolf von Ems identisch, entbehrt alles Grundes. Sein Wortschatz enthält ein paar oberdeutsche, insbesondere alemannische, aber auch mitteldeutsche Elemente, und lautliche Eigenheiten weisen eher auf mitteldeutsche Herkunft. Drei Lieder sind uns aufbehalten: zwei begrüßen mit hergebrachtem Natureingang den Frühling, contrastiren dagegen das eigene Liebesleid und schließen mit Verherrlichung der Frau und dringender Bitte um Erhörung; das dritte – gleichfalls ein Minnelied – ist ein sogenanntes Vocalspiel, in welchem jede Strophe auf einen der fünf Vocale reimt, und bildet Walther’s gleichartiges Reimkunststück genau in der Strophenform nach. Als ein Schüler Walther’s verräth sich R. auch in der nachdrucksvollen Auszeichnung des Wortes „Weib“.

von der Hagen, Minnesinger II, 264 f. III, 706. IV, 542 ff.