Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Roser, Wilhelm“ von D. Hildebrand. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 497, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Roser,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 22:42 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Rosenthal-Bonin, Hugo
Nächster>>>
Rosin, David
Band 53 (1907), S. 497 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm Roser in der Wikipedia
Wilhelm Roser in Wikidata
GND-Nummer 116627190
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|53|497|497|Roser, Wilhelm|D. Hildebrand.|ADB:Roser, Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116627190}}    

Roser: Wilhelm R. wurde am 26. März 1817 in Stuttgart als Sohn des Staatsraths v. Roser geboren. Er erhielt im elterlichen Hause eine sehr sorgfältige Erziehung, zum Theil unter dem Einfluß von Ludwig Uhland. Den Sinn für Naturwissenschaft hatte er von seinem Vater ererbt, der ein großer Entomologe war.

Mit 17 Jahren auf die Universität gekommen, studirte er in Tübingen Medicin gleichzeitig und eng befreundet mit Griesinger und Wunderlich. Nachdem er 1838 das Staats- und Doctorexamen bestanden, unternahm er eine große Reise, die ihn nach Würzburg, Wien und Paris führte. Erst 1841 kehrte er zurück, um sich im gleichen Jahre noch zu habilitiren. Damals gründete er mit Griesinger und Wunderlich das „Archiv für physiologische Heilkunde“, in dem theils durch kritische Besprechung, theils durch Originalarbeit die Physiologie und die pathologische Anatomie als Grundlage der praktischen Medicin auf das energischste proklamirt wurde. 1844 erschien sein „Handbuch der anatomischen Chirurgie“, 1845 eine „Allgemeine Chirurgie“, außerdem eine Reihe anderer Aufsätze, besonders einer über Oberarmluxationen, der von grundlegender Bedeutung war, 1847 sein „Chirurgisch-anatomisches Vademecum“.

Von 1846–1850 lebte er als Oberamtswundarzt in Reutlingen. Hier erhielt er einen Ruf nach Marburg als ord. Professor der Chirurgie. In Marburg blieb er bis zu seinem Tode am 15. December 1888. Scharfe Beobachtung, äußerst kritischer Sinn, große Unabhängigkeit zeichnete alle seine Arbeiten aus, von denen noch besonders die über Brüche, über Verrenkungen, über acute Osteomyelitis zu nennen sind.

Krönlein, Langenbeck’s Archiv. – König, Centralbl. f. Chirurgie.
D. Hildebrand.