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Artikel „Poppius, Eduard“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 427–428, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Poppius,_Eduard&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 09:54 Uhr UTC)
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Poppius: Eduard P., remonstrantischer Prediger, um 1577 zu Enkhuizen geboren, vollendete als Alumnus des Staaten-Collegiums seine theologischen Studien zu Leiden und trat 1599 das Predigeramt zu Amstelveen an. Im J. 1607 folgte er dem Rufe der Gemeinde zu Gouda und trat bald in den Arminianischen Streitigkeiten hervor, nachdem er 1610 die bekannte Remonstrantie mit unterzeichnet hatte. Mit bedeutender Gelehrsamkeit und großem Eifer vertheidigte er von jetzt an die remonstrantische Sache und war daher in gleichem Maaße bei den Glaubensgenossen geschätzt wie bei den Gegnern verhaßt. Besonderen Anstoß gab er ihnen durch die Abfassung einer merkwürdigen Schrift „de enghe poorte“, welche 1616 erschien und seine Ansichten klar und scharf aussprach. Es trat nun Jacob Trigland wider ihn auf mit dem Versuch einer Widerlegung der remonstrantischen Ansichten in seiner „Cracht der Godtsaligheyt“. Darauf folgten von Poppius’ Hand mehrere kleinere Schriften, wie „de crachteloosheyt der godsaligheyt van de leere J. Triglandii,“ „de crachte der godsaligheyt vermorst door J. Triglandii crachtelooze antworden“ und „De ware religie ofte de verwarde, valsche u. redenlooze religie Jacobi Triglandii“, welche aber erst nach seinem Tode zwischen 1632 und 1634 ans Licht [428] gekommen sind. Als nun 1618 die nationale Synode zusammengerufen war, befand sich auch P. unter den Geladenen und wurde mit den Uebrigen am 6. Juli 1619 nach Waalwyk deportirt. Bald trat er zu Antwerpen als Mitdirector der neu errichteten remonstrantischen Societät auf und es wurde ihm die Organisation der Kirchen anvertraut. Daneben ließ er mehrere Schriften zum Trost und zur Ermunterung seiner Glaubensgenossen ausgehen, wie ein „Gebedt der bedrukte en bedroefte gemeente J. C. in de vereende Nederlanden“ 1619, „Trostelyk Nieuwjaar.“ 1620, „Antwoord op de malicieuse calumnien der Contra-Remonstranten,“ 1620 und „Nieuwjaar, vervattende stoffen tot goede en vreedzame bedenkingen“, 1621. Am Ende dieses letztgenannten Jahres wagte er es nach Holland zurückzukehren und amtirte trotz des scharfen Verbots des Magistrats zu Gouda, welcher für seine Verhaftung einen Preis von 300 Gulden aussetzte, heimlich in seiner Gemeinde. Im Januar 1623 fiel er aber mit Niellius vermöge des Verraths zu Haarlem, in die Hände seiner Gegner und wurde im März zu lebenslanger Haft im Schlosse Loevestein verurtheilt. Dort starb er schon am 9. März 1624. Sein Tod war für die remonstrantische Sache ein bedeutender Verlust, denn trotz seiner Verhaftung blieb er unermüdet thätig für sie, wie sich aus mehreren Schriften erweisen läßt. Dazu gehören: „Brief uit zyne gevangenis te Haarlem aan zyn huisfrouw,“ 1623, „Aanhangsel van de enghe poorte,“ 1624. „Siekentroost.“ 1626, u. A. m.

Glasius, Godg. Nederl. – van der Aa, Biogr. Woordenb. – Brandt, Gesch. der Hervorm. passim.