ADB:Poißl, Johann Albert
F. W. Ditfurth veröffentlicht. Sie zeigen meist politische Färbung, feiern die Siege über die Türken, betonen das Zusammengehen mit Oesterreich und warnen ernst vor dem gallischen Hahne. Andere Lieder schildern das Jäger- und Soldatenleben und das Glück des Bedürfnißlosen. Der ächte Volkston, der sie durchzieht, läßt keinen Zweifel darüber, daß sie wirklich gesungen wurden. Ihre weite Verbreitung bekundet eine Handschrift aus Neresheim im heutigen Würtemberg, in der mehrere derselben enthalten sind. P., auch verdient als Verfasser einer Chronik des Klosters Baumburg, soll nach Ernest Geiß am 20. December 1688 gestorben sein, doch deuten die Ueberschriften einiger seiner Lieder auf etwas späteren Hingang.
Poißl: Johann Albert P., volksthümlicher Dichter, geboren zu München 1621 als Sohn eines kurfürstlichen Truchseß, erhielt im J. 1634 Aufnahme in dem Klosterseminar zu Baumburg und trat 1640 daselbst in den Augustinerorden. Nachdem er eine Zeitlang die Stelle eines Seminarpräfecten versehen, verwaltete er in den Jahren 1681–1687 die Stiftspfarrei Truchtlaching, während welcher Zeit er den einsamen Pfarrhof zu Poing an der Alz bewohnte. In dieser ländlichen Abgeschiedenheit entstand die Mehrzahl seiner Gedichte, von denen jetzt noch eine beträchtliche Sammlung auf der königlichen Staatsbibliothek zu München handschriftlich vorhanden ist. Eine Auswahl derselben wurde von- F. W. Dietfurt, deutsche Volks- und Gesellschaftslieder S. 98 u. ö.