Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Poißl, Johann Albert“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 376, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Poi%C3%9Fl,_Johann_Albert&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 21:28 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Poirters, Adriaen
Band 26 (1888), S. 376 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2013, suchen)
Johann Albert Poißl in Wikidata
GND-Nummer 120689022
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|26|376|376|Poißl, Johann Albert|Georg Westermayer|ADB:Poißl, Johann Albert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120689022}}    

Poißl: Johann Albert P., volksthümlicher Dichter, geboren zu München 1621 als Sohn eines kurfürstlichen Truchseß, erhielt im J. 1634 Aufnahme in dem Klosterseminar zu Baumburg und trat 1640 daselbst in den Augustinerorden. Nachdem er eine Zeitlang die Stelle eines Seminarpräfecten versehen, verwaltete er in den Jahren 1681–1687 die Stiftspfarrei Truchtlaching, während welcher Zeit er den einsamen Pfarrhof zu Poing an der Alz bewohnte. In dieser ländlichen Abgeschiedenheit entstand die Mehrzahl seiner Gedichte, von denen jetzt noch eine beträchtliche Sammlung auf der königlichen Staatsbibliothek zu München handschriftlich vorhanden ist. Eine Auswahl derselben wurde von F. W. Ditfurth veröffentlicht. Sie zeigen meist politische Färbung, feiern die Siege über die Türken, betonen das Zusammengehen mit Oesterreich und warnen ernst vor dem gallischen Hahne. Andere Lieder schildern das Jäger- und Soldatenleben und das Glück des Bedürfnißlosen. Der ächte Volkston, der sie durchzieht, läßt keinen Zweifel darüber, daß sie wirklich gesungen wurden. Ihre weite Verbreitung bekundet eine Handschrift aus Neresheim im heutigen Würtemberg, in der mehrere derselben enthalten sind. P., auch verdient als Verfasser einer Chronik des Klosters Baumburg, soll nach Ernest Geiß am 20. December 1688 gestorben sein, doch deuten die Ueberschriften einiger seiner Lieder auf etwas späteren Hingang.

F. W. Dietfurt, deutsche Volks- und Gesellschaftslieder S. 98 u. ö.