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Artikel „Pirch, George Lorenz von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 173, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pirch,_George_Lorenz_von&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 12:51 Uhr UTC)
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Pirch: George Lorenz v. P., preußischer Generalmajor, am 5. März 1730 auf dem väterlichen Gute Nosinke in Hinterpommern geboren und bei den Brüdern seines Vaters, welche in kursächsischen Kriegsdiensten standen, erzogen, ward 1745 Secondelieutenant bei der Leibgarde in Dresden, trat aber 1756 in Folge der Capitulation von Pirna in preußische Dienste und gerieth 1757 in Böhmen in österreichische Kriegsgefangenschaft. Nachdem er 1758 ausgewechselt war, nahm zuerst Prinz Heinrich ihn in seine Suite auf, bald nachher aber berief ihn der König in die seinige, in welcher er, 1759 zum Flügeladjutanten, 1760, nach der Schlacht bei Liegnitz, zum Major ernannt, blieb, bis er am 3. November jenes Jahres in der Schlacht bei Torgau, als ihm das Pferd erschossen war, von Neuem den Oesterreichern in die Hände fiel. Nach dem Friedensschlusse verwendete ihn der König zu mancherlei diplomatischen Sendungen. So mußte er im October 1763 an der schlesischen Grenze die vom Sultan Mustapha III. nach Berlin geschickte türkische Gesandtschaft in Empfang nehmen, derselben während ihres dortigen Aufenthaltes zur Seite bleiben und sie im Mai 1764 zurückgeleiten. 1773 übernahm er das Commando eines Infanterieregiments in Preußen. Als er 1777 aus Gesundheitsrücksichten um seinen Abschied bat, lehnte der König das Gesuch ab, gab ihm ein eigenes Regiment, welches seine Garnisonen in der Nähe von Danzig hatte, und übertrug ihm zugleich die Geschäfte eines Residenten bei dieser Stadt. Als 1778 die in Preußen stehenden Truppen größtentheils in den baierischen Erbfolgekrieg zogen, ward P. mit dem Commando der Zurückbleibenden betraut; er hatte die Aufgabe, den Handel auf der Weichsel zu sichern und Unruhen entgegenzutreten, welche von Polen her und in den neuerworbenen preußischen Landestheilen erwartet werden konnten; seine Anordnungen fanden den vollen Beifall des Königs. Ebenso war es, als 1784 Irrungen zwischen Preußen und der Stadt Danzig stattfanden, welche durch russische Vermittelung beigelegt wurden. 1785 pensionirt, starb er am 11. November 1797.

Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges, 100. Band, S. 51, Berlin 1857.