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Artikel „Petzolt, Hans“ von Marc Rosenberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 551–552, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Petzolt,_Hans&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 22:52 Uhr UTC)
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Petzolt: Hans P., neben und nach Wenzel Jamnitzer (A. D. B. XIII, 691) der bedeutendste Goldschmied in Nürnberg, 1550 geboren und 1578 zünftig. Da er seine Lehrzeit nicht ordnungsmäßig bestanden hatte, war er nur „aus Gnaden und nit aus Gerechtigkeit“ zum Meisterstück zugelassen worden. In den Jahren 1595–1614 hat er viel Rathssilber geliefert (18 Ananaspokale, 64 div. Pokale, 2 Salzfässer und 16 Gabeln), welches aber zerstreut [552] oder verloren ist. Dagegen sind etwa 20 verschiedene Trinkgeschirre mit seinem Stempel, einem Widderkopf in Profil, noch heute nachzuweisen. Seine prächtigsten Stücke befinden sich im Besitze Sr. Maj. des deutschen Kaisers und in der Sammlung des verstorbenen Barons Karl v. Rothschild in Frankfurt a/M. Einen besonderen Charakter erhält seine Kunstweise dadurch, daß er, in der vollen Renaissancezeit lebend, den alten gothischen Buckelbecher beibehält und ihn mit den neuen Formen verbindet. Ueber seine Thätigkeit als Medailleur hat man übertriebene Vorstellungen gehabt. Mehrmals in den Rath gewählt, stirbt er 1632.

Nürnberger Silberzettel, Stadtarchiv Nürnberg. – Nürnberger Goldschmiedemeisterbuch, Kunstgewerbemuseum Berlin. – Doppelmayer, Nachrichten 1730. – Rosenberg, Jamnitzer und Petzolt im Kunstgewerbeblatt 1885. – Ermann, Medailleure.