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Artikel „Peters, Adolf“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 481–482, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Peters,_Adolf&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 08:45 Uhr UTC)
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Peters: Adolf P. wurde am 9. Februar 1803 zu Hamburg geboren und der kriegerischen Verhältnisse wegen von seinen Eltern zu einem mütterlichen Oheim nach Hameln geschickt, wo er seine Erziehung erhielt und auch das Gymnasium besuchte. Schon hier entwickelte sich in ihm – was selten genug vereinigt gefunden wird – eine gleich lebhafte Neigung für Mathematik und Poesie. Nachdem sich P. auf den Wunsch seines Vaters einige Zeit in Rechnungs- und Vermessungsgeschaften geübt, bezog er im Herbst 1822 die Universität Göttingen, um Philosophie, besonders aber Mathematik und Naturwissenschaften zu studiren. Seine Neigung zur Poesie erhielt neue Nahrung durch den freundschaftlichen Verkehr mit Ph. Spitta, dessen Gedichte „Psalter und Harfe“ auch von P. später (1833) herausgegeben wurden. Beide bildeten den [482] Mittelpunkt einer freien poetischen Genossenschaft, der auch H. Heine eine Zeit lang näher trat. Im Jahre 1825 ging P. nach Leipzig und folgte 1826 einem Rufe als Lehrer der Mathematik an das Blochmann’sche Erziehungsinstitut in Dresden, mit welcher Stellung er die eines Lehrers am Vitzthum’schen Gymnasium verband. Beide Aemter gab er Michaelis 1843 auf, um Muße für poetische Arbeiten, sowie für mathematische Forschungen zu gewinnen. Auch unterrichtete er seitdem die drei königlich sächsischen Prinzen und die Prinzessin Elisabeth in der Mathematik. Im Jahre 1851 wurde P. Professor der Mathematik und Naturwissenschaften an der königlichen Landesschule St. Afra in Meißen und in dieser Stellung wirkte er bis zu seinem Uebertritt in den Ruhestand 1873. Drei Jahre später, am 5. Juni 1876, starb er in Meißen. – Die fachwissenschaftlichen Schriften Peters’ („Ueber das Studium der Mathematik auf Gymnasien“, 1828; – „Neue Curvenlehre. Grundzüge einer Umgestaltung der höheren Geometrie durch ihre ursprüngliche analytische Methode“, 1835; – „Die symmetrischen Gleichungen mit zwei Unbekannten. Ein Methodensystem aus der höheren Algebra“, 1851. – „Ueber die Nothwendigkeit der Einrichtung zweckmäßiger mathematisch-naturwissenschaftlicher Bildungsanstalten an deutschen Universitäten“, 1854) kennen wir nicht, doch hat die Kritik eine Bereicherung der Wissenschaften darin gefunden. Als Dichter trat P. zuerst mit „Gesängen der Liebe“ (1840) an die Oeffentlichkeit; sie offenbaren ein für die heitere erotische Lyrik sehr befähigtes Talent, das sich in einfachen, kunstlosen Weisen am besten ausspricht. Unbedeutender war „Die ins Deutsche übersetzte Rheinfrage der Franzosen oder der umgekehrte Spieß“ (1841), ein fliegendes Blatt, mit dem auch er in der Zeit des Beckerschen Rheinliedes auftrat. Nach längerer Pause erschienen dann „Natur und Gottheit. Preisgesänge“ (1859), in denen seine Muse einen höheren Schwung nahm. „Gott in der Natur, die Natur in Gott zu finden und so die Räthsel des Daseins zu lösen und seine Widersprüche zu versöhnen, ist das Bestreben des Dichters, der mit einem lebhaften und innigen Gefühl zugleich eine tiefe philosophische Bildung und eine seltene Sprachgewandtheit verbindet“.

H. Kurz, Geschichte der deutschen Nationallitteratur, IV. Bd., S. 172. – Wilh. Haan, Sächsisches Schriftsteller-Lexikon, S. 257. – Karl Goedeke, Deutschlands Dichter von 1813–1843, S. 237 und 404. – Kneschke und Moltke, Deutsche Lyriker seit 1850, S. 520.