ADB:Peiffer, Engelbert Joseph

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Artikel „Peiffer, Engelbert Joseph“ von Emil Benezé in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 5, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Peiffer,_Engelbert_Joseph&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:26 Uhr UTC)
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Peiffer: Engelbert Joseph P., Bildhauer in Hamburg, wurde am 14. Mai 1830 in Köln als Sohn eines Schmieds geboren. Mit der damaligen Wiederaufnahme des Dombaus hängt es wol zusammen, daß er, wie mancher Andere, bei einem Steinmetzen in die Lehre trat. Weitere Ausbildung erhielt er seit 1850 in Berlin an der Akademie und in verschiedenen Ateliers, darunter in dem von Hermann Heidel. Nachdem er dann einige Jahre Modelleur in der Fernsichter Thonwaarenfabrik gewesen, kam er 1862 nach Hamburg, um sich eine eigene Werkstatt einzurichten. 1873 übertrug ihm die neue Hanseatische Baugesellschaft die Leitung ihres Bildhauerei- und Steinmetzenbetriebs. Später arbeitete er wieder für eigene Rechnung. Durch Mitbegründung und nachherige Mitdirection des Hotels „Zum Hamburger Hof“ verbesserte er seine pekuniäre Lage wesentlich. Seit 1880 mit an der Kunsthallenverwaltung betheiligt, vom Senat zum Mitglied der Sachverständigencommission für Kunstsachen ernannt, als langjähriger Vorsitzender des Künstlervereins, seit 1893 im Vorstande des Kunstvereins und in anderen Stellungen hatte der sehr angesehene Mann großen Einfluß auf das Kunstleben Hamburgs. In seiner Liebenswürdigkeit verdiente er sich den Dank seiner Mitbürger auch dadurch, daß er es nicht verschmähte, sein Können bei Veranstaltungen vorübergehender Art nutzbar zu machen, bei Aufzügen, lebenden Bildern, Festdecorationen u. dergl. Bei der Siegesfeier 1871 erfreute man sich einer von seiner Hand geschaffenen Reiterfigur des Kaisers aus vergänglichem Material. Mit Oberingenieur F. Andreas Meyer zusammen war er der Schöpfer der für den Besuch Kaiser Wilhelm’s II. gebauten und nachher wieder entfernten Alsterinsel. Er starb am 18. October 1896.

Unter seinen vielen Hamburg schmückenden Werken ragen hervor: Graf Adolph III. und Erzbischof Ansgar auf der Trostbrücke (1878), der Meßbergbrunnen mit der Vierländerin (1878), der Hansebrunnen, im Verein mit den Berliner Architekten Kaiser und v. Großheim geschaffen (1878), das Bugenhagenstandbild im Schulhof des Johanneums (1885), die Jahngruppe der Turnhalle an der Großen Allee (1888), die Bronzebüste des Kirchenpauerdenkmals (1889), zwei monumentale Bronzereliefs für die Kaserne der 76er (1895), die Granitlöwen am Eingang zum Rathhaushof, das meiste vom äußeren Schmuck des Rathhauses selbst, manches auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

Vgl. E. P. Zimmermann, Jahresbericht des Hamb. Kunstvereins 1897.