Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Palotta, Matteo“ von Carl Ferdinand Pohl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 110–111, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Palotta,_Matteo&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 17:23 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Palmer, Christian
Band 25 (1887), S. 110–111 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2013, suchen)
Matteo Palotta in Wikidata
GND-Nummer 122310152
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|110|111|Palotta, Matteo|Carl Ferdinand Pohl|ADB:Palotta, Matteo}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=122310152}}    

Palotta: Matteo P., nach seiner Vaterstadt auch Il Palermitano genannt, wurde daselbst im J. 1688 geboren und ward frühzeitig für den Priesterstand bestimmt. Seine Liebe zur Musik führte ihn nach Neapel, wo er im Conservatorio San Onofrio ernste Studien betrieb. Nach seiner Rückkehr und abgelegter Prüfung wurde er zum Canonicus secundarius (Weltpriester) ernannt und gab sich nun ganz der Composition strenger Kirchenvocalmusik hin. Zugleich schrieb er eine höchst verdienstliche Abhandlung „Gregoriani cantus enucleata praxis et cognitio“ (über Guido’s Solmifation und Lehre von den Kirchentönen). Kaiser Karl VI., durch seine Werke aufmerksam gemacht, berief ihn nach Wien, wo er nach Befürwortung des Hofcapellmeisters Fux im Februar 1733 nach seinem eigenen Wunsche als Componist für Gesangmusik a capella in der kaiserl. Hofcapelle mit 400 fl. jährlichen Gehalts angestellt, 1741 entlassen, aber 1749 reactivirt wurde. Er starb in Wien am 28. März 1758 im 70. Lebensjahre (Wiener Diarium). – Palotta’s Werke: Messen, Motetten, Offertorium zu 4 [111] bis 8 Stimmen zeichnen sich bei aller contrapunctischen Strenge durch freie Entfaltung des Hauptgedankens und seiner Nebensätze, durch stetige Bewahrung des echten Kirchenstyles und natürlich fließende Führung der Stimmen aus und erinnern in mancher Beziehung an Caldara. Zeugniß davon geben die noch vorhandenen Manuscripte in der kaiserlichen Hofbibliothek und im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.