ADB:Nowak, J.
[48] dargestellt werden. Die dritte Auflage, Wien 1848 bei Sallmayer & Co. – „leicht lesbare Geschwindschrift (Tachyographie, Stenographie)“ – verwirft dieses Princip ziemlich streng und bezeichnet die Vocale im Zuge der Wortbilder durch Punktschlingen, Schlangenlinien u. dgl., erklärt aber dennoch die Ignorirung der Vocale in vielen Fällen für wünschenswerth und geht sogar so weit, daß, wenn es sich um Wörter wie „Last“ und „List“, „Wald“ und „Wild“ handelt, in dem einen, häufiger vorkommenden (?!) der Vocal unbezeichnet bleiben soll, während er in dem anderen bezeichnet werden muß. Die Consonantenzeichen sind zum Theil recht minime, wenig significante, ihre Verbindungen meist willkürliche; oft genug weist das Zeichen, welches zwei verbundene Consonanten darstellt, keinerlei Aehnlichkeit mit einem von beiden auf. Auch die Kürzungen für frequente Formwörter lassen sehr häufig jeden Anklang an die Buchstaben, aus denen sie bestehen, vermissen. Das Vorwort zur dritten Auflage erwähnt, daß sich das System auf den Landtagen in Ungarn 1843/44 und 1847, sowie 1848 in Wien bei mehreren Gesellschaften vollkommen erprobt habe.
Nowak: J. N., Erfinder eines Stenographiesystems, welches zu erheblicher Bedeutung nicht gelangte und durch die neueren Erscheinungen auf diesem Gebiet vollständig verdrängt wurde. Die zweite, 1834 bei J. P. Sollinger in Wien erschienene Auflage der „Ausführlichen Anleitung zur deutschen Geschwindschrift (Tachygraphie)“ enthält noch die neuerdings für durchaus verwerflich erachtete Regel mancher älteren Systeme, daß die Vocale für gewöhnlich unbezeichnet bleiben und nur im Nothfalle, wenn Unterscheidungen solches erfordern, durch Punkte, Striche, Dächer etc., die man über die Consonantenverbindungen setzt,