Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Northen, Adolf“ von Bund. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 22–23, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Northen,_Adolf&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 12:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Heinrich von Northeim
Nächster>>>
Northof, Levold von
Band 24 (1887), S. 22–23 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adolph Northen in der Wikipedia
Adolph Northen in Wikidata
GND-Nummer 117057681
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|22|23|Northen, Adolf|Bund.|ADB:Northen, Adolf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117057681}}    

Northen: Adolf N., Schlachtenmaler, geb. 1828 zu hannoverisch Münden, wo sein Vater Rentmeister war. Dieser hatte die Kriege gegen Napoleon I. mitgemacht und durch seine Erzählungen von Kampf und Sieg den keimenden Samen in die Seele des Knaben gestreut. Obwol für die Kunst in bedeutsamer Weise beanlagt, sollte er sich doch nach dem Wunsche des Vaters zum Architekten ausbilden. Nach Absolvirung des Gymnasiums ging N. nach Hannover auf die dortige polytechnische Schule, wo sich indeß das Talent zum Zeichnen bald auf so unverkennbare Weise Bahn brach, daß die Ausbildung zum Künstler dem Vater zur Pflicht gemacht wurde. Im Herbst 1847 wurde er Schüler der Kunstakademie in Düsseldorf, in deren Verbande er bis zum Jahre 1851 verblieb, um dann, tüchtig ausgebildet, in der rheinischen Kunststadt dauernd sein eigenes Atelier zu gründen. Nach der Fertigstellung seiner drei ersten Bilder [23] „Guerrillas mit gefangenen Franzosen“, „Gefecht an der Göhrde“ und „Ausfall der englisch-deutschen Legion aus Menin 1794“ war der Ruf des jungen Künstlers begründet, denn diese Werke zeigten eine Wahrheit der Situation, die jeden mit sich fortriß. Es folgte „Napoleons Rückzug aus Rußland“, ein Bild voll ergreifender Wirkung; aber ein ganz ungewöhnliches Aufsehen erregte darauf sein großes Gemälde „Schlacht bei Waterloo“, welches vom König von Hannover angekauft wurde, der auch zugleich als Gegenstück dazu „Die Vertheidigung der Farm la Haye Sainte“ bestellte. Ein hannöversches Stipendium mit der Bedingung nach Paris zu reisen und bei Horace Vernet sich weiter auszubilden, schlug der junge Künstler, der allem französischen Wesen abhold war, aus. Um so eifriger nahm er aber seine Studien auf und die Frucht derselben zeigte sich in folgenden vortrefflichen Werken: „Ziethen aus dem Busch“, „Tiroler Landsturm 1809“, „Die Gefangennahme des General Cambronne durch Oberst Halket“, „Das Quarré der hannöverschen Bataillone Bremen und Verden in der Schlacht bei Waterloo“ und die große „Schlacht bei Vittoria“. – Im Kriege 1864 gegen Dänemark war er auf den Schlachtfeldern, ebenso in Böhmen 1866. Aus dem ersteren brachte er das „Gefecht bei Oeversee“ und „Vor den Düppeler Schanzen“; aus dem letzteren verschiedene Scenen der Schlacht bei Königgrätz. – Obwol er zur Zeit des letzten französischen Krieges leidend war, führte ihn sein glühender Patriotismus doch auf das Feld der Ehre und von da zurückgekehrt, beschloß er in dem vortrefflichen Bilde „Attake des 16. preußischen Husarenregiments bei Vionville“ sein verdienstvolles Kunstleben. Er starb am 28. Mai 1876 nach langem Leiden zu Düsseldorf.

Bund.