ADB:Nave, Johann
Unger’s zu hören, der ihn zuerst in die Geheimnisse des Mikroskops einweihte. Im J. 1854 kehrte N. nach Brünn zurück in der Absicht, sich der Advocatur zu widmen; doch gab er diesen Plan wegen mangelnder Aussichten auf eine günstige Zukunft auf und trat bei der mährischen Finanz-Landesdirection in den Staatsdienst. Seinem Lieblingsfach, der Botanik, blieb er auch in der Folge treu, warf sich indessen bald auf einen speciellen Zweig derselben und zwar auf das Studium der Algen. Die Erforschung der Algenflora Mährens und Oesterreich-Schlesiens ist fast ganz Nave’s Werk. Die Arbeiten darüber sind von ihm in den Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn niedergelegt, der von N. begründet worden war, und der ein wichtiger Hebel für seine eigenen Forschungen wurde. Bei diesem Vereine versah er überdies mehrere Jahre hindurch die Stelle eines Bibliothekars und bis zu seinem Tode jene eines Rechnungsführers. Selbständig gab N. nur eine für weitere Kreise bestimmte Schrift heraus, „Anleitung zum Einsammeln, Präpariren und Untersuchen der Pflanzen, mit besonderer Rücksicht auf Kryptogamen“ (1864), in welcher er seinen Gegenstand mit Gründlichkeit und Faßlichkeit behandelte. N. starb am 18. November 1864 zu Brünn an einem Leiden, dessen Keim schon seit Jahren in ihm gelegen, erst 33 Jahre alt.
Nave: Johann N., einer der bedeutendsten Algologen Oesterreichs, wurde am 16. September 1831 zu Prag als der Sohn eines kaiserlichen Beamten geboren und siedelte nach dem frühen Tode des Letzteren mit der Mutter nach Brünn über, wo er von 1842–1850 das Gymnasium besuchte. Obwol er schon damals eine ausgesprochene Vorliebe für die Naturwissenschaften bezeugte, widmete er sich doch juridischen Studien, denen er in Wien oblag, fand indessen auch noch Muße genug, sich besonders mit Botanik zu beschäftigen und die geistvollen Vorträge- Wurzbach, Biographisches Lexikon, 20. Bd., S. 106.