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Artikel „Narsius, Johannes“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 256–257, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Narsius,_Johannes&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 12:11 Uhr UTC)
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Nas, Johannes
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Narsius: Johannes N., Theologe, Arzt und Poet des 16. und 17. Jahrhunderts, wurde in Dortrecht nach 1570 geboren, studierte in Leiden Philosophie und Theologie und schloß sich hier eifrig an Jacob Arminius an. 1605 wurde er Pfarrer in Growe in Gelderland. Wegen seiner Zugehörigkeit zur Partei der Arminianer und namentlich der Unterzeichnung der confessio orthodoxa des Konrad Vorstius erhielt er 1612 auf der Synode von Harderwick einen strengen Verweis und wurde 1619 seines Amtes entsetzt. Hierauf studierte er Medicin und ließ sich dann als Arzt in Norddeutschland nieder; zeitweilig lebte er in Friedrichstadt in Holstein, meist in Hamburg, außer mit seinem ärztlichen Berufe vornehmlich mit dichterischen Arbeiten – auch mit Anfertigung von Gelegenheitsgedichten gegen Lohn – beschäftigt. Nach einigen Jahren wanderte er nach Schweden, ging von dort nach Polen und kehrte 1625 nach den Niederlanden zurück. 1632 war er wieder in Hamburg thätig, trat aber 1635 in die [257] Dienste der holländisch-ostindischen Compagnie und ging nach Indien, wo er verschollen ist. – Von den zahlreichen Gedichten, die er herausgegeben, sind die bekanntesten die „Prosopopoeia Hamburgi“ (1623) und die „Gustavis seu de bello Sueco-Austriaco“ in 3 Büchern (denen später ein viertes folgte) 1632 mit einem „Poematum miscellaneorum liber“ in Hamburg erschienen.

Hamb. Schriftsteller-Lexikon V, 478. – Moller, Cimbr. litt. II.