Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Morgenstern“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 230–231, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Morgenstern&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 21:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Morgenstern, Benedict
Band 22 (1885), S. 230–231 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
OFF in der Wikipedia
GND-Nummer 118736906
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|230|231|Morgenstern|Wilhelm Stricker|ADB:Morgenstern}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118736906}}    

Morgenstern, Künstlerfamilie in Frankfurt a. M.

Johann Ludwig Ernst M., geb. am 22. September 1738 in Rudolstadt, † am 13. November 1819 in Frankfurt a. M. Er war der Sohn des fürstlich schwarzburg-rudolstädtischen Kammerdieners und Porträtmalers Johann Christoph M. (geb. 1697) und Bruder von Friedrich Wilhelm Christoph M. (geb. 1739), der dieselbe Stelle in Rudolstadt bekleidete. M. kam 1766 nach Salzdahlen, wo er Gelegenheit fand die Galerie zu studiren und sich in der Malerei zu vervollkommnen. 1768 kam M. zu einem Kunsthändler in Hamburg, wo er sich in der Restauration alter Gemälde üben konnte. 1770 wanderte er in Frankfurt ein, und nachdem er theils hier, theils in Darmstadt bis 1776 bei verschiedenen Meistern gearbeitet hatte, verheirathete er sich am 17. September 1776 und erlangte damit das Frankfurter Bürgerrecht. Er widmete sich nun vorzugsweise der Architekturmalerei, so rüstig, daß er bis ins 82. Lebensjahr ohne Brille arbeiten konnte. Besonders seine Kirchenbilder waren sehr geschätzt, auch übte er fleißig die Kunst, ältere Bilder zu restauriren.

Johann Friedrich M., geb. zu Frankfurt a. M. am 8. October 1777, † am 21. Januar 1844, war zuerst Schüler seines Vaters in der Architekturmalerei, studirte dann 1797 und 1798 in Dresden, wo er mehr der Landschafts- und Thiermalerei sich widmete. Sein Hauptwerk ist ein 1808–1810 in Oel gemaltes Rundgemälde der Stadt Frankfurt und ihrer Umgebungen, vom Thurm der St. Katharinenkirche aufgenommen und auf mit Papier überzogene Leinwand gemalt, von 3300 Quadratfuß Flächenraum. Das Werk wurde zuerst in Frankfurt, dann an verschiedenen Orten zur Schau gestellt, verbrannte jedoch in Forchheim. Doch ist die Originalaufnahme gerettet, welche, von K. Th. Reiffenstein restaurirt, in 8 Blättern im Frankfurter Stadtarchiv aufgestellt ist. M. war gleich seinem Vater ein sehr geschickter Wiederhersteller alter Gemälde.

[231] Von den noch lebenden Familiengliedern ist Karl M., geb. 1816, besonders bekannt durch seine italienischen Landschaften, ein Sohn von Johann Friedrich M., und Ernst M., Sohn von Karl M., geb. 1853 zu Frankfurt a. M.

Goethe, Kunst und Alterthum, 1. Heft (das dort erwähnte „Schränkchen“ ist leider Frankfurt nicht erhalten geblieben, sondern nach England verkauft). Gwinner, Kunst und Künstler, Frankf. 1862.