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Artikel „Mohn, Samuel“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 61–62, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mohn,_Samuel&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 16:37 Uhr UTC)
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Mohn: Samuel (oder Sigmund?) M. und sein Sohn Gottlob Samuel M. haben sich als Glasmaler durch technische Erfindungen um die Wiedererweckung einer in Vergessenheit gerathenen wichtigen Kunstübung verdient gemacht. Leider fehlt es über beide, besonders über den älteren M., an vollständigen und zuverlässigen Lebensnachrichten. Samuel M. starb, wie ich der von seiner Wittwe Johanne Francisca geb. v. Seydlitz veröffentlichten Todesanzeige und dem Verzeichniß der in Dresden vom 30. Juli bis 3. August 1815 Beerdigten (s. Dresdner Anzeigen 1815 Sp. 1230 und 1289) entnehme, am 26. Juli 1815 in Dresden „etliche 40 Jahr alt“. Nach einer Notiz aus dem Jahre 1819 soll er ein geborener Mecklenburger gewesen sein und längere Zeit als Soldat gedient haben; Andere geben an, daß er 1760 in Weißenfels geboren wurde und früher Tischler, dann sächsischer Soldat war; H…r schreibt 1827, daß sein Sohn Gottlob Samuel M. zu Wiesenfeld (so!) geboren wurde, „wo sein Vater als fleißiger Zeichner und Porzellainmaler allgemein bekannt ist“, so daß man hiernach annehmen müßte, daß M. der Vater im J. 1827 noch lebte, und außerdem, daß er an den Erfindungen seines Sohnes keinen erheblichen Antheil hatte. – Gottlob Samuel M. wurde zu Weißenfels (wenn man Wiesenfeld in dem Artikel des Nekrologs der Deutschen, der im Uebrigen wol Anspruch auf Glaubwürdigkeit hat, als einen Druckfehler ansehen darf) am 4. November 1789 geboren, besuchte die Gymnasien zu Halle, Berlin und Stettin und hielt sich später in Berlin, dann abwechselnd in Leipzig und Dresden auf, nachdem er in der neuerbauten Kapelle zu Ludwigslust die Wappen Mecklenburgs und [62] Rußlands in Glasmalerei ausgeführt hatte. Im J. 1811 kam er nach Wien, angezogen von der dortigen Akademie. Hier wurde seiner Kunst die Unterstützung mächtiger Gönner zu Theil; im J. 1813 und von 1821 an wurde er mit der Anfertigung von Glasfenstern für die kaiserliche Burg zu Laxenburg beschäftigt; aber schon am 2. November 1825 starb er an letztgenanntem Orte. 1824 war er zur katholischen Kirche übergetreten.

Real-Encyklopädie, 5. Aufl., Bd. 6, Leipzig 1819, S. 474. (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, 26. Nov. 1824, S. 772; 2. Jänner 1826, S. 8. Prof. H…r (= Heller) im Neuen Nekrolog der Deutschen, 3. Jahrg., 1825, Heft 2, Ilmenau 1827, S. 1561 ff. M. A. Gessert, Geschichte der Glasmalerei, 1839, S. 294 f. Nagler, Allgem. Künstlerlexicon, Bd. 9, 1840, S. 350 f. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Thl. 18, 1868, S. 435 ff.