ADB:Mittelhus, Georg
[23] daß er aus Straßburg stammte, wo der Name M. in jener Zeit auch sonst vorkommt. Sollte ersteres nicht zutreffen und man nur auf die Deutung des Namens M. angewiesen sein, so dürfte man als den Ort seiner directen oder indirecten Herkunft wol am ehesten Mittelhausen im Unterelsaß, weniger einen der beiden sachsen-weimarischen Orte dieses Namens zu betrachten haben.
Mittelhus: Georg M., ein bis jetzt wenig beachteter deutscher Buchdrucker des 15. Jahrhunderts, der aber neben seinen bedeutenderen Kunstgenossen wenigstens kurz erwähnt zu werden verdient. Er druckte in Paris, wo er nach der genauen Angabe seiner ersten Drucke „in aedibus Hacqueville clavis argentei intersignio in vico (Straße) S. Jacobi prope parvum pontem“ seine Presse aufgeschlagen hatte. Der früheste Druck dieses Meisters stammt nicht, wie gemeiniglich angegeben wird, aus dem Jahr 1484 – das beruht auf einem Lesefehler: MCCCCLXXXIIII statt MCCCCLXXXXIIII – sondern aus dem Jahr 1488, während das Ende seiner Thätigkeit, soviel bis jetzt bekannt, durch das Jahr 1503 bezeichnet wird. Aus diesen 16 Jahren sind 20 Drucke von M. sicher bezeugt, alles lateinische Schriften theologischen Inhalts, die meisten kleineren Umfangs. In einigen derselben findet sich ein Druckerwappen, welches von Brunet, Manuel du libraire 5. éd. III. 1355 wiedergegeben ist: in umrahmtem schwarzem Feld ein Herz mit einem Kreuz darüber, in dem Herz ein aus G M gebildetes Monogramm, in dem unteren Rahmen die Worte GEORGIVS MITTELHVS. Was die Persönlichkeit des Mannes anbelangt, so ist es wahrscheinlich,