ADB:Meyer, Friedrich Johann Lorenz

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Artikel „Meyer, Friedrich Johann Lorenz“ von Werner von Melle in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 574, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meyer,_Friedrich_Johann_Lorenz&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 13:49 Uhr UTC)
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Meyer: Dr. Friedrich Johann Lorenz M., hamburgischer Domherr, geb. den 22. Januar 1760 in Hamburg, besuchte die gelehrten Bildungsanstalten seiner Vaterstadt und die Universität Göttingen, wo er sich 1782 die juristische Doctorwürde erwarb. Nach einer größeren Reise durch die Schweiz, Italien und Frankreich kehrte er 1784 nach Hamburg zurück und war hier einige Zeit als Advocat thätig. Da ihm seine Mutter schon 1774 eine Präbende am Hamburger Domstifte gekauft hatte, so konnte er ferner 1784 sein Canonicat als residirender Domherr antreten. 1805 wurde er zum Praeses Reverendi Capituli erwählt, nachdem kurz zuvor die Aufhebung des vom heil. Anschar vor einem Jahrtausend begründeten Domstiftes beschlossen war. Er starb als der letzte Hamburger Domherr am 21. October 1844. Seit 1785 war er ein sehr thätiges Mitglied der Hamburger Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe, deren Secretariat er ein Menschenalter hindurch führte, und deren Schriften er von 1797–1807 herausgab. Das Studium der Alten, historische Lecture, Beschäftigung mit der Theorie der Künste und mannigfache litterarische Arbeiten nahmen den übrigen Theil seiner Zeit in Anspruch. Außer seinen größeren Reisewerken (Darstellungen aus Italien, Frankreich, Deutschland und Ruß1and), welche neben ihrer zeitgeschichtlichen Bedeutung auch einen bleibenden kunstwissenschaftlichen Werth haben, widmete er seine Feder vielfach der Vaterstadt, z. B. in den Schriften: „Blick auf die Domkirche“ und „Skizzen zu einem Gemälde von Hamburg“. Daneben war er ein fleißiger Mitarbeiter verschiedener gelehrter Zeitschriften. Sein Hauptinteresse war die Kunst und sein Hauptbestreben, dieselbe in Hamburg mehr und mehr einzubürgern. Sein gastfreies Haus stand allen Gelehrten und Künstlern offen. Insbesondere gehörte er auch zu denen, die mit Klopstock in näherem Verkehr standen und nach dessen Tode den Sänger des Messias in gebührender Weise zu feiern bestrebt waren. 1796 war er Mitglied der Deputation, die von Hamburg an das französische Directorium und 1801 Mitglied derjenigen, die an den ersten Consul gesandt wurde.

Hamb. Schriftstellerlexikon, Bd. V, S. 258 ff. Hamburg 1870. Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 22, Th. 2. Weimar 1846. Dr. O. Beneke, Geschichte und Genealogie der Familie Lorenz Meyer in Hamburg, als Manuscript gedruckt. Hamburg 1861, S. 84 f.