Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mey, Johann de“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 547–548, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mey,_Johann_de&oldid=- (Version vom 28. November 2024, 09:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Mevius, David von
Nächster>>>
Meichel, Joachim
Band 21 (1885), S. 547–548 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Johann de Mey in Wikidata
GND-Nummer 100309070
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|547|548|Mey, Johann de|Jacob Cornelis van Slee|ADB:Mey, Johann de}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100309070}}    

Mey: Johann de M., reformirter Theologe, dessen Ansichten sich dem Remonstrantismus näherten; 1617 zu Middelburg geboren, studirte er zu Leyden Theologie und trat 1640 das Predigeramt in den zeeländischen Dörfern Overande und Driewegen und im folgenden Jahre zu Baarland an. Als er sich 1642 zu einem fünfjährigen Aufenthalt in Indien als Prediger verpflichtet hatte und schon abgereist, wegen Unwetters in England landen mußte, unterbrach eine Anklage des Heterodoxismus die Weiterreise. Nach kurzem Aufenthalt zu London zog er nach Frankreich, wo er zu Valence das Doctorat der Medicin erwarb; darauf durchzog er die Schweiz und Deutschland, und kehrte danach in die Heimath zurück. Inzwischen hatte er schon von Saumur aus eine schriftliche Vertheidigung an die Classe von Walchern gerichet, welche von dieser für befriedigend erkannt ward. Daher zog de M. 1643 als Prediger nach St. Eustache, kehrte aber schon 1645 in das Vaterland zurück und trat nun das Predigeramt zu Zoutelande, St. Lourens, und 1649 zu Middelburg an. Zwar wiederholte sich dort der Vorwurf der Unrechtgläubigkeit hin und wieder, besonders als Wilhelm Momma die Predigerstelle zu Middelburg angetreten hatte; de M. erwarb sich jedoch durch Friedensliebe und durch seine zur thätigen Frömmigkeit mahnenden Predigten die hohe Liebe und Achtung der Gemeinde. Dabei trat er in mehreren Schriften als ein selbständiger Denker auf, welcher sich jeder allegorischen Texterklärung fernhielt, vielmehr auf dem schlichten Sinn der Worte fußte und sie praktisch anwendete. Daher erhielt er denn auch vom Middelburger Magistrat verschiedene ehrenvolle Aufträge. Nicht nur wurde er den niederländischen Deputirten für die Chambre mipartie zu Mecheln und 1673 den holländischen Truppen zu Rouarenpolder als Prediger beigegeben, sondern auch zum Professor primarius theolgoiae et philosophiae an der hohen [548] Schule zu Middelburg ernannt. Nur zwei Jahre hatte er dieses Amt mit Eifer geführt, als der Tod ihn am 8. April 1678 abrief. Von seiner Hand erschien eine „Physiologia sacra“ (3. Aufl. 1661); „Alle nederduytsche Werken van J. de Mey“ erschienen in Folio zu Middelburg 1681, Delft 1704 und Leyden 1741.

de la Rue, Gelett. Zeeland bl. 99 v. v.; Glasius, Godgel. Nederl. und van der Aa, Biogr. Wordenb.