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Artikel „Mercklin, Georg Abraham“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 407–408, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mercklin,_Georg_Abraham&oldid=- (Version vom 24. November 2024, 20:58 Uhr UTC)
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Mercklin: Georg Abraham M., Arzt, 1644 in Weißenburg geboren, wo sein Vater als geschätzter praktischer Arzt lebte, hatte in Altdorf Medicin studirt; nach Erlangung der Doctorwürde habilitirte er sich als Arzt in Nürnberg, wohin sein Vater übergesiedelt war, und hier ist er am 19. April 1702 gestorben. – Als Schriftsteller ist M. vorzugsweise durch seine Bearbeitung der medicinischen Bibliographie von v. d. Linden bekannt, welche er unter dem Titel „Lindenius renovatus, sive Joh. Antonidae van der Linden de scriptis medicis libri duo“, 1686 veröffentlicht und in welcher er nicht nur zahlreiche Nachträge zu dem Original gegeben, sondern dasselbe auch durch Aufnahme der vom Jahre 1662 bis 1686 erschienenen medicinischen Schriften ergänzt und durch werthvolle biographische Notizen bereichert hat. – Außerdem hat er, nächst einer Reihe, praktische Gegenstände der Heilkunde behandelnder Artikel in den Acten der Leopoldinischen Akademie, deren Mitglied er war, eine Geschichte der Bluttransfusion („Tractatio de ortu et occasu transfusionis sanguinis“, 1679, 1715) veröffentlicht, in welcher er auf die Gefahren, welche mit dieser Operation verbunden sind, hinweist und ihren therapeutischen Nutzen in Frage stellt, ferner eine durch [408] eigene Beobachtungen bereicherte Ausgabe der Schrift von Pandolphinus über die (früher) unter dem Namen „Spina ventosa“ zusammengefaßten zerstörenden Krankheitsprocesse der Röhrenknochen („Josephi Pandolphini a Monti Martiano tractatus de ventositatis spinae saevissimo morbo“, 1674) besorgt, endlich auch eine Sammlung von Beobachtungen aus dem Gebiete der magischen Medicin („Sylloge casuum medicorum incantationi vulgo adscribi solitorum, maximeque prae caeteris memorabilium“, 1698, 1715) veranstaltet, zu der er einen eigenen Beitrag geliefert und damit den Beweis gegeben hat, wie tief er selbst, trotzdem er die Abenteuerlichkeiten und Irrthümer auf diesem Gebiete einsichtsvoll bekämpfte und das Wunderbare auf natürliche Vorgänge zurückzuführen bemüht war, in dem Aberglauben seiner Zeit befangen gewesen ist.