ADB:Marx, Lothar Franz Philipp

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Artikel „Marx, Lothar Franz Philipp“ von Anton Weis in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 549–550, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Marx,_Lothar_Franz_Philipp&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 19:48 Uhr UTC)
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Marx: Lothar Franz Philipp M., geb. zu Mainz am 19. November 1764, † zu Frankfurt a. M. als Director der Kirche zu U. L. Fr. am Berge am 22. October 1831. Er absolvirte das Gymnasium zu Regensburg und erhielt schon damals (1781) von dem Kurfürsten Friedrich Karl Josef von Mainz ein Canonicat an der obgenannten Collegiatkirche. Die Philosophie studirte er in Mainz und die Theologie am Deutschen Collegium zu Rom, wo er am 22. December 1787 zum Priester geweiht und im darauffolgenden Jahre zum Doctor der Philosophie und Theologie promovirt wurde. In diesem J. 1788 traf er wieder in Deutschland ein, stellte sich seinem Kurfürsten vor und trat dann sein Canonicat in Frankfurt an. Durch persönliche Liebenswürdigkeit und selbstlosen Eifer in seelsorgerischen Arbeiten erwarb er sich bald die Liebe und Zuneigung Aller so sehr, daß ihn schon im J. 1794 seine Mitcanoniker[WS 1] zum Stiftsdechant, der ersten Prälatur des Capitels, ernennen wollten, was er aber bescheiden ablehnte, worauf ihm die Scholasterstelle übertragen wurde, die er bis zur Aufhebung des Stiftes, 17. October 1802 bekleidete. Am 30. November des nämlichen Jahres zum Director des katholischen Gottesdienstes an dieser Kirche ernannt, versah er dieses Amt unverdrossen bis zu seinem Tode. Zugleich führte er die Aufsicht über das katholische Armenwesen der Stadt und war seit 1808 Mitglied der Specialschulcommission für die katholischen Schulen, die ihm nicht wenige Förderung verdankten. M. vereinigte mit gründlichen Kenntnissen in den theologischen Wissenschaften einen rastlosen Eifer für seine Berufsarbeiten; ein unerschrockener Vertheidiger der Lehren und Rechte seiner Kirche, übte er zugleich die wahre evangelische Liebe, die jeder Noth sich erbarmt und jedes Elend zu lindern sucht; strenge gegen sich und milde gegen Andere war er ein Priester nach dem Herzen Gottes und geehrt von Allen, von denen geehrt zu sein eine Ehre ist. Er war auch viel mit der Feder thätig, doch bewegen sich seine Schriften meist auf dem erbaulichen Gebiete. Da sie nirgends vollständig zusammengestellt sind, möge hier ein solcher Versuch folgen. „Propositiones dogmatico-polemicae ex universa theologia.“ Romae 1787. 4°. „Ueber Schauspiele überhaupt und insbesondere über Darstellung des Heiligen auf der Schaubühne. Eine Vorlesung im Museum zu Frankfurt a. M. am 15. März 1816.“ „Betrachtungen über die Frage: Wodurch hat unser deutsches Vaterland Freiheit und Ehre wieder errungen, wodurch kann es die wieder errungene sichern? Eine Vorlesung, gehalten am 17. Januar 1817.“ „Vertraute Briefe zweier Katholiken über den Ablaßstreit Dr. Martin Luther’s wider Dr. Joh. Tetzel.“ Frankfurt a. M., Andreä 1817[WS 2]. „Anweisung für Kinder, welche zum ersten Male das hl. Altarssacrament empfangen.“ Frankfurt. Ebend. 1818. 3. Aufl. 1828. „Katholisches Gebetbuch für gefühlvolle Kinder Gottes.“ [550] Frankfurt. Ebend. 1820. 7. Aufl. 1841. „Sind die Vorschriften der römisch-katholischen Kirche in Ansehung des Verbotes, die hl. Schrift in der Landessprache zu lesen, mit Grund ärgerliche päpstliche Verordnungen zu nennen?“ Frankfurt. Ebend. 1820. „Ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten junger Heiligen und Heiliginnen Gottes.“ Frankfurt. Ebend. 1820. 12°. 2. Aufl. 1822. „Die Bekenntnisse des hl. Augustinus mit einigen Anwendungen auf unsere eigene Lebensgeschichte in fünf Fastenbetrachtungen.“ Frankfurt. Ebend. 1820. „Anweisung für Kinder, welche das hl. Bußsacrament zum ersten Male empfangen wollen.“ Frankfurt. Ebend. 1821. „Katholisches Gebetbuch für erwachsene Christen.“ Frankfurt. Ebend. 1822. 2. Aufl. 1833. „Ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten hl. Bürger, Handelsleute und Wirthe.“ Frankfurt. Ebend. 1822. 12°. „Ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten hl. Handwerker.“ Frankfurt. Ebend. 1822. 12°. „Ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten hl. Dienstbothen weiblichen Geschlechtes.“ Frankfurt. Ebend. 1822. 12°. 2. Aufl. 1830. „Ein Dutzend kurzer Lebensgeschichten hl. Dienstbothen männlichen Geschlechtes.“ Frankfurt. Ebend. 1823. 12°. „Katholisches Gebetbuch für gottesfürchtige Dienstbothen.“ Frankfurt. Ebend. 1823. „Fastenbetrachtungen über die unnützen Bußen vieler Christen und die Worte Jesu am Kreutze.“ Frankfurt. Ebend. 1823. „Delectus precationum piarum pro devotione privata juvent. litterar. studiosae.“ Francof. Andreae 1824. 12°. Ed. alt. 1836. „Kurze Lebensgeschichten hl. Landleute und Hirten.“ Frankfurt. Ebend. 1824. 12°. „Lebens- und Martergeschichten hl. Krieger.“ Frankfurt. Ebend. 1824. 12°. „Kurze Lebensgeschichten hl. Kinder.“ Frankfurt. Ebend. 1825. 18°. „Fastenbetrachtungen über den Sündenfall und die wahre Bekehrung des hl. Apostelfürsten Petrus und über das falsche Gewissen und dessen höchst traurige Folgen.“ Frankfurt. Ebend. 1825. „Kurze Lebensgeschichten heilig gestorbener Büßer und Büßerinnen.“ Frankfurt. Ebend. 1826. „Lebensgeschichten hl. Eheleute und Familien.“ Frankfurt. Ebend. 1827. „Kurze Lebensgeschichte hl. Künstler und Handwerker.“ Frankfurt. Ebend. 1829.

Felder-Waitzenegger, Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit. Landshut 1817–22. Bd. 3 S. 312. Katholik. Jahrg. 1831. Beilage Nr. XI.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vermutlich beabsichtigte Schreibung, Vorlage: Mitgercanoniker
  2. Vorlage: 1718