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Artikel „Müller, Niklas“ von Julius Hartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 655, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BCller,_Niklas&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 03:41 Uhr UTC)
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Müller: Niklas M., Dichter, geboren in Langenau bei Ulm 15. Nov. 1809, † 14. August 1875 zu New-York. Aus den theilweise im Morgenblatt erschienenen Gedichten des „Buchdruckers in der Officin der J. G. Cotta’schen Buchhandlung“ N. M. veranstaltete Gustav Schwab 1837 ein hübsches Bändchen „Lieder“, das dem jungen Autodidakten durch die Innigkeit der Empfindung und die überraschend kunstgerechte Form viel Anerkennung, auch die Mittel zu einer Reise nach England, um namentlich den Druck des Holzschnitts kennen zu lernen, verschaffte. Später erwarb M. in Wertheim am Main eine Buchdruckerei und den Verlag eines Wochenblatts, betheiligte sich eifrig an der badischen Bewegung 1848–1849 und wurde dadurch zur Flucht in die Schweiz genöthigt. Seine Gattin rettete ihm einen Theil der Habe, so daß er mit jener 1853 nach Nordamerika übersiedelte und in New-York wieder eine Druckerei errichten konnte. In dieser erschienen 1867 „Neuere Lieder und Gedichte“, unter denen noch manche schöne Nachblüthe erfreut. Im Begriff, nach Europa zurückzukehren und den Lebensabend bei seinem einzigen Sohn in Lübeck zuzubringen, wurde M. zur ewigen Ruhe abberufen.

Vgl. Schwab’s Einleitung und Müller’s Selbstbiographie vor den Liedern 1837. Klüpfel, Gust. Schwab, 1858, S. 263. G. Müller im Schwäb. Merkur. 1875. Kronik Nr. 216.