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Artikel „Lichtenstein, Sigmund“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 558, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lichtenstein,_Sigmund&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 13:25 Uhr UTC)
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Lichtenstein: Sigmund L., Kunsthistoriker, geb. am 18. März 1822 zu München, studirte zu Würzburg und Erlangen, Berlin und München, erst Theologie, dann Philosophie und Philologie, promovirte als Doctor der Philosophie mit einer Abhandlung über „Shakespeare und Sophokles. Ein Beitrag zur Philosophie der Geschichte“ (München 1850). L. widmete sich der Dichtung und Kunstgeschichte, welche schließlich das von ihm hauptsächlich gepflegte Gebiet wurde. Eine öffentliche Stelle oder ein Amt bekleidete er niemals, doch lehrte er an verschiedenen Privatanstalten Geschichte und Litteratur-Historie, wodurch der bescheidene Mann, welcher keinerlei Ansprüche an das Leben machte, leicht die Mittel erwarb, seine nie zu einem größeren Abschluß gebrachten Lieblingsstudien fortzusetzen. Er war und blieb eben doch bei allem geistigen Reichthum eine mehr receptive als productive, dafür aber tiefgemüthvolle Natur; ein Sucher, Grübler, der das Spintisiren und die philosophische Manier des Schematisirens zeitlebens nimmer vom Hals brachte. Wenn er aber nach langem Bedenken endlich die Feder ansetzte, dann kam nie etwas Unreifes oder Unferfertiges auf das Papier. Eine Anzahl kleiner, feinsinniger und formgewandter Aufsätze über künstlerische Fragen und kunstgewerbliche Materien lieferte L. in die Augsb. Allgemeine Ztg., in die frühere Neue Münchener Ztg. oder in Lützow’s Zeitschrift für bildende Kunst etc. Mit dem J. 1869 übernahm er die Redaction der „Zeitschrift des Kunstgewerbe-Vereins“ in München und förderte das Unternehmen durch Fleiß und gewissenhafte Leitung; er wußte allen Mitarbeitern Interesse einzuflößen, alle Reibungen und Eifersüchteleien zu verhindern, den Reichthum des Ganzen durch Beiziehung neuer Kräfte fortwährend zu vermehren. L. vollendete seine stille Laufbahn am 20. Juli 1881.

Vgl. Nekr. im 7. Heft der Zeitschrift des Kunstgewerbe-Vereins 1881. S. 55 und Beilage 245 Allgemeine Zeitung v. 2. Septbr. 1881.