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Artikel „Langhans, Sebastian“ von Karl Janicke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 687, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langhans,_Sebastian&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 22:08 Uhr UTC)
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Langhans: Sebastian L., ist der Verfasser von tagebuchartigen Aufzeichnungen über die Einführung der Reformation in Magdeburg, die Zeit vom 6. Mai 1524 bis 3. Februar 1525 umfassend. Ueber seine Lebensumstände wissen wir nicht viel. Seit dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts bekleidete er das Amt eines Möllenvogts, in welcher Eigenschaft er noch 1538 genannt wird. Sein noch nicht vollständig herausgegebenes, aber viel benutztes Werk ist für den fraglichen Zeitraum der Magdeburgischen Geschichte eine überaus wichtige Quelle. Der Verfasser erzählt nur Selbsterlebtes; wesentlich sind es die Excesse, welche von der aufgeregten Menge, namentlich in der erzbischöflichen Neustadt-Magdeburg verübt werden. Die Schilderung dieser Ereignisse ist sehr lebendig und macht durchaus den Eindruck der Wahrheit. Der Verfasser selbst ist ein Gegner der Reformation und seinem Herrn, dem Cardinal Albrecht, treu ergeben. Höhere Gesichtspunkte allerdings vermißt man in der Darstellung von L. Das Original seines Werkes ist nicht mehr vorhanden, es ist nur noch in einer auf der Stadtbibliothek zu Magdeburg aufbewahrten Abschrift aus dem Jahre 1601 erhalten.

Vgl. Die „Historia“ des Möllenvoigtes Sebastian Langhans, betreffend die Einführung der Reformation in Magdeburg (1524). Herausgegeben vom Gymnasiallehrer Dr. G. Hertel. T. I. In: Jahrbuch des Pädagogiums zum Kloster Unserer Lieben Frauen in Magdeburg. Magdeburg 1881.