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Artikel „Langer, Robert von“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 679–680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langer,_Robert_von&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 10:23 Uhr UTC)
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Langer: Robert v. L., Historienmaler, geb. 1783 zu Düsseldorf, Sohn und Schüler von Johann Peter v. L., bildete sich in Dresden, Berlin und Kassel, begleitete seinen Vater 1799 nach Paris und besuchte 1804 noch Oberitalien; kam 1806 mit seinem Vater nach München als erster Professor der neuorganisirten Akademie, wo ihm die Einrichtung des Antikensaales übertragen wurde. Auch ertheilte L. in Abwesenheit Konrad Eberhard’s den Unterricht in der Plastik. Von 1820–26 führte er die Geschäfte des Generalsecretärs bei der Akademie, wurde 1827 Vorstand des Cabinets der Handzeichnungen und 1841 General-Galleriedirector. Er starb am 6. October 1846 auf seinem mit Fresken geschmückten Landhause in Haidhausen. Die Akademien zu Wien, Gent und Antwerpen erwählten ihn zu ihrem Mitglied. L. war noch mehr als sein Vater ein Eklektiker im Sinne der Carracci’s, ein guter Techniker im Fresko; in seinen eigenen Schöpfungen nicht ohne Ingenium, aber oberflächlich, doch gewandt in Farbe und Composition. Für die Kirche des Krankenhauses malte er einen „Christus, Blinde und Lahme heilend“, dazu (grau in grau) die sieben Werke der Barmherzigkeit; eine „Madonna mit den Heiligen Epimachus und Gordian“ in die Pfarrkirche zu Blevio am Comersee; eine „Kreuzabnahme“ für die Münchener Frauenkirche; eine „Anbetung der Weisen“ für Düsseldorf. Für den Empfangsaal im Palais des Herzog Maximilian malte L. einen großen Freskencyklus: Theseus besiegt den Minotaur; Herakles steigt in die Unterwelt und befreit die Alceste; Herakles wird unter die Götter aufgenommen und Hebe reicht ihm den Becher der ewigen Jugend; Orpheus, umgeben von den Argonauten, [680] besiegt im Gesange den Centauren Chiron; Aurora, den Schleier der Nacht aufhebend, verkündet den Glanz des Tages. Ein Oelbild „Die Erziehung des Bacchus“ kam nach Stuttgart. Die Fresken in seinem Landhause zu Haidhausen versinnlichen in vier größeren und zwölf kleineren Bildern das Reich der Poesie; L. führte selbe aus unter Beihülfe seines Schülers A. Riedel. Dieser Musensitz ist heutzutage leider in eine Wirthschaft verwandelt; vergebens haben J. Schrott (in Beilage 143 der Allg. Zeitung vom 22. Mai 1868) und neuerdings Max Fürst (in Nr. 72 des Augsburger „Sammler“ vom 18. Juni 1881) gegen diese Entwürdigung ptotestirt.

Vgl. A. v. Schaden, Artistisches München, 1836, S. 59. Nagler 1839, VII. 290 ff.