ADB:Kupffer, Adolph
Chr. S. Weiß; dann in Göttingen Chemie bei Stromeyer und erwarb sich daselbst mit der Diss. inaug. „de calculo [411] crystallonomico“, Göttingen 1821. 4° den Dr. philos.; hierauf ging K. nach Paris, wo er 1821 und 1822 bei R. J. Hauy, insbesondere an der, von der Berliner Akademie der Wissenschaften aufgestellten Preisaufgabe „Ueber genaue Messung der Winkel an Krystallen“ arbeitete und den Preis errang; er gab diese Arbeit später in Berlin 1826 heraus. Als Professor der Physik und Chemie nach Kasan berufen, trat er 1824 in diese Stellung und wurde 1828 zum ordentlichen Mitgliede der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg für das Fach der Mineralogie ernannt, das er 1840 mit dem der Physik vertauschte; 1829 bereiste er mit Lenz und Ménétries den Kaukasus („Reise in die Umgegend des Elborus“, St. Petersburg 1830) und wurde 1843 Director der, insbesondere auf seine Anregung gegründeten magnet-meteorologischen Centralanstalt für Rußland. Von seinen krystallographischen Arbeiten wären außer den obenbezeichneten zu erwähnen: „Ueber den Schwefel“ in Poggend. Ann. II. 1824; „Kupfervitriol“ ibid. VIII. 1826; „Adular“ ibid. XIII. 1828; „Handbuch der rechn. Krystallonomie“. Petersburg 1831. 589 S. 4°. mit 13 Taf.; „Verbesserungen am Reflexionsgoniometer“, Poggendorff, Ann. XXVII. 1833. Hervorzuheben ist ferner seine, von der Göttinger Societät gekrönte Preisschrift über den Einfluß der Wärme auf die Elasticität der festen Körper, besonders der Metalle, in den Mém. de l’Acad. de St. Pétersbourg, Scienc. math. et phys. VI. 1857. Die Mehrzahl seiner Arbeiten behandelt Meteorologie und Magnetismus und findet sich ein Verzeichniß derselben im Allgemeinen Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Ehstland und Kurland. Nachträge Bd. I. Mitau 1859; im Biographisch-litterarischen Handwörterbuch von Poggendorff. Bd. I. Leipzig 1863, und im Tableau général des publications de l’Académie des scienc. de St. Pétersbourg, I. Partie. St. Pétersbourg 1872.
Kupffer: Adolph Theodor K., Sohn des Kaufmanns Jacob Leonhard Kupffer und der Constantia, geb. Brandt, geb. den 6. Januar 1799 (a. St.) zu Mitau in Kurland, † den 23. Mai 1865 zu St. Petersburg; besuchte das Gymnasium zu Mitau, studirte 1815 und 1816 in Dorpat Medicin, 1816–1819 in Berlin vorzugsweise Mineralogie bei